Der Standard erklärte Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek für tot, Kurier, Oe24 und ORF danach ebenso. Astreine „Fake News“. Die Journalisten der selbsternannten Qualitäts-Medien „vergaßen“ nachzufragen.
Kein “Re Check”
Der „Re Check“ zählt bei Journalisten zum täglichen Handwerk. Wenn das Nachfragen aber unterlassen wird, kommt das heraus, was Der Standard und andere österreichische Medien gestern, Dienstag, fabriziert haben. Ohne Rückfrage beim Verlag verbreitete man eine falsche Todesnachricht betreffend Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Der Standard titelte:
Schriftstellerin Elfriede Jelinek im Alter von 78 Jahren verstorben.

Ein Anruf entlarvte Falschmeldung
Die von Qualitäts-Medien oft als Boulevard-Zeitung geschmähte Heute fragte im Gegensatz zu Standard, Kurier oder ORF beim Rowohlt-Verlag nach und innerhalb von wenigen Minuten war klar: Das ist eine Falschmeldung. Elfriede Jelinek lebt.
Schwindel eines italienischen Journalisten
Heute fand heraus: Es handelte sich um einen Schwindel des italienischen Journalisten Tomasso Debenedetti, der schon mehrere pietätlose Posts abgesetzt und falsche Todesmeldungen bekannter Personen verbreitet hatte.
Keine Entschuldigung
Der Standard entschuldigte sich für seine Falschmeldung nicht. In einem weiteren Artikel gestern, Dienstag, um 16 Uhr, schrieb das rosarote Blatt:
Elfriede Jelinek reagiert auf Falschmeldung zu ihrem Tod: „Ach, schon wieder?“
Diesmal zitierte man die Pressesprecherin des wirklichen Rowohlt-Verlags, die die Todesmeldung dementierte.