Nach vier Jahren des Widerstands gegen ihre Veröffentlichung ist eine Studie zu möglichen Langzeitfolgen von Corona-Impfungen nun im Fachmagazin Human Vaccines & Immunotherapeutics erschienen. Die Forschung zeigt, dass Bestandteile des Impfstoffs, insbesondere das sogenannte S1-Spike-Protein, noch Monate nach der Impfung in bestimmten Immunzellen nachweisbar sein können.
Forschung unter Druck
Die beteiligten Wissenschaftler berichten von massiven Widerständen: Diffamierungen, Beschimpfungen und sogar Morddrohungen begleiteten ihren Versuch, die Studie zur Begutachtung einzureichen. Trotz wissenschaftlicher Methodik blieb der Beitrag lange unbeachtet.
Die Autoren wiesen schon 2021 auf wahrgenommene Langzeitfolgen bei einzelnen Geimpften hin, fanden jedoch in der Öffentlichkeit kein Gehör.
Spike-Protein in Immunzellen nach 245 Tagen nachgewiesen
Laut Studie wurde das Spike-Protein in bestimmten Immunzellen – sogenannten CD16+-Monozyten – noch bis zu 245 Tage nach der Impfung nachgewiesen. Alle untersuchten Personen waren SARS-CoV-2-negativ, hatten also keine Covid-19-Infektion durchgemacht.
Häufige Symptome Müdigkeit und Neuropathie
Untersucht wurden 50 Personen mit Symptomen, die länger als 30 Tage nach der Impfung andauerten, sowie 26 symptomfreie Kontrollpersonen. Alle hatten Impfstoffe von Pfizer, Moderna, Janssen oder AstraZeneca erhalten.
Die häufigsten Beschwerden der Betroffenen waren Müdigkeit (54 Prozent), Nervenschmerzen (Neuropathie, 54 Prozent), kognitive Einschränkungen (44 Prozent) sowie Kopfschmerzen (46 Prozent).
Spike-Protein in Verbindung mit Entzündungsreaktionen
Die Forscher stellten bei symptomatischen Personen eine signifikante Anreicherung des Spike-Proteins in bestimmten Untertypen der Monozyten fest. Diese Zellen spielen eine Rolle in der Immunabwehr und können Entzündungen auslösen. Zudem fanden sich bei fünf Patienten nicht nur das S1-, sondern auch das S2-Protein, in teilweise veränderter Form, was auf eine längere Verweildauer im Körper hindeuten könnte. Zusätzlich wurden erhöhte Werte bestimmter Entzündungsstoffe (Zytokine) nachgewiesen, die mit Symptomen wie Brustschmerzen, Zittern, Müdigkeit oder Tinnitus korrelieren.
Keine endgültige Gewissheit
Zur Unterscheidung von Corona-Infektionen führten die Forscher Antikörpertests gegen das Nukleokapsidprotein sowie T-Zell-Assays durch. Eine frühere Infektion wurde damit in den meisten Fällen ausgeschlossen. Dennoch räumen die Autoren ein, dass sich eine unentdeckte Infektion nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen lässt.
Kausalität nicht bewiesen
Die Forscher betonen, dass der Nachweis des Spike-Proteins in den Zellen noch keinen kausalen Zusammenhang mit dem sogenannten „Post-Vac-Syndrom“, also den gesundheitlichen Einschränkungen über lange Zeit nach der Impfung, beweist. Auch in der symptomfreien Kontrollgruppe wurde in einem Fall das Spike-Protein nachgewiesen. Weitere Faktoren könnten die Symptome ebenfalls erklären. Die geringe Probandenzahl schränkt die Aussagekraft zusätzlich ein.
Weitere Forschung notwendig
Die Autoren fordern weiterführende Untersuchungen, um die tatsächliche Rolle der Impfstoffe bei den beobachteten Langzeitsymptomen besser zu verstehen. Die vorliegende Arbeit stelle einen ersten Schritt dar, biologische Mechanismen besser zu erklären – etwa die mögliche Rolle persistierender Spike-Proteine bei Entzündungen nach der Impfung.