Deregulierungs-Staatssekretär Josef Schellhorn (Neos) macht es seiner Partei nicht leicht. Nach dem Skandal um seinen sündhaft teuren Dienstwagen und einem geschmacklosen NS-Vergleich im Fernsehen wurde nun bekannt, dass der Steuerzahler sogar für zwei Nobelkarossen zahlen muss.
Leasing für A6 geht weiter
Den Umstieg von seinem Audi A6 auf einen Audi A8 (Listenpreis 110.000 bis 120.000 Euro) begründete Schellhorn unter anderem mit der größeren Beinfreiheit und den niedrigeren Leasingkosten: 867,31 Euro koste der A8 im Monat, beim A6 seien es 1.012,96 Euro, schrieb er auf X.
Jetzt wurde allerdings bekannt: Auch der Leasingvertrag für den A6 läuft bis zum Ende der vereinbarten Frist weiter – das Argument der niedrigeren Kosten fällt also weg.
FPÖ: Kanzler und Finanzminister müssen eingreifen
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz sieht ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker und SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer in der Pflicht, den Skandal aufzuklären. Dass sich Schellhorn zwei Audis gönnt, während sich die Bevölkerung das Leben kaum noch leisten kann, sei „nicht nur moralisch verwerflich, sondern zeigt auch, dass sich diese Regierung längst von der Lebensrealität im Land verabschiedet hat“, so der FPÖ-Politiker.
Wenn sich die Neos selbst nicht im Griff hätten, müsse man eben von höchster Stelle – also von Kanzler und Finanzminister – einen klaren Riegel vorschieben. Ein Treppenwitz der Geschichte sei für Schnedlitz, dass Schellhorn ausgerechnet für Deregulierung zuständig ist – offenbar verwechsle dieser Deregulierung mit Regelbefreiung für sich selbst.