Meinl-Reisinger und Selenskyj

Mit Pressefotos und Solidaritäts-Gesten sei kein Krieg zu gewinnen, sagt Militärexperte Reisner Richtung Meinl-Reisinger (im Bild mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj).

4. Mai 2025 / 07:39 Uhr

Militär-Experte wirft Stocker und Meinl-Reisinger „Schein-Solidarität“ vor

Ungewöhnlich harte Worte hat der im deutschen Sprachraum anerkannte Militärexperte Markus Reisner gegen die EU-Politik und ÖVP-Kanzler Christian Stocker sowie Neos-Außenministerin Beate Meinl-Reisinger bezüglich Ukraine-Krieg gefunden.

Reisner, Oberst im österreichischen Bundesheer, promovierter Historiker und Jurist, gab dem luxemburgischen Tageblatt ein aufsehenerregendes Interview – mit einer unmissverständlichen Analyse:

Was wir jetzt tun, wird aus meiner Sicht immer unmoralischer.

Sinnloses Sterben wird verlängert

Der Westen, so Reisner, müsse sich entscheiden. Es gebe zwei Optionen: Entweder man gehe in diesen Krieg All-in und liefere den Ukrainern das, was sie brauchen, oder man gestehe sich ein, dass man dazu nicht bereit sei. Bei Letzterem müsse man das den Ukrainern sagen und diesen Krieg beenden. Zwischenlösungen, halbherzige Maßnahmen und symbolische Gesten verlängerten nur sinnlos das Sterben. Die militärische Realität sei unerbittlich – und Europas Zögern mache den Westen zunehmend unglaubwürdig.

Mit Pressefotos ist kein Krieg zu gewinnen

Reisner richtet sich mit seiner Kritik nicht nur an Brüssel, sondern vor allem auch an ÖVP-Kanzler Christian Stocker und Neos-Außenministern Beate Meinl-Reisinger. Beide würden einen Diktatfrieden ablehnen, faktisch aber steuere man genau auf diesen zu. Mit Einigkeit und Pressefotos oder Solidaritätsgesten sei kein Krieg zu gewinnen – und am Ende würde dann niemand die Verantwortung übernehmen.

Precht zog Lanz moralischen Stecker

Reisner brachte auf das Tapet, was der Philosoph David Precht schon im Juli 2022 in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ gesagt hatte. Wie berichtet, zog Precht dem Moderator der Sendung bezüglich Waffenlieferungen den moralischen Stecker. Precht meinte, dass der Krieg in der Ukraine am Ende nicht moralisch entschieden werden würde. Er sagte voraus: Das werde enorm blutig werden, da werde noch mehr Unheil ausbrechen, ohne dass man am Ende dadurch etwas gewonnen habe. Precht argumentierte mehrmals, man solle sich doch lieber anstrengen, den Krieg durch erfolgreiche Verhandlungen zu beenden.

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