Vietnam feiert am morgigen, Mittwoch den 50. Jahrestag der Eroberung des Südens und der nationalen Wiedervereinigung vom 30. April 1975. Diesem historischen Tag war ein langer, blutiger Krieg des von China und der Sowjetunion unterstützten kommunistischen Vietkong gegen die USA und das südvietnamesische Regime vorangegangen. 1976 wurde Vietnam offiziell unter einer kommunistischen Regierung wiedervereinigt.
Demonstration zur Einheit des Landes
Hauptschauplatz der Feierlichkeiten wird die Neun-Millionen-Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt (früher Saigon, Hauptstadt Südvietnams) sein. Bereits vor Wochen wurde die Stadt mit Fahnen, Plakaten, Schildern und Leuchttafeln zugepflastert, um das Jubiläum einzuläuten. Vor dem historischen Unabhängigkeitspalast – einem der Wahrzeichen der Stadt – wurden aufwendige Besuchertribünen errichtet. Denn hier wird am morgigen Jahrestag eine eindrucksvolle Militärparade und eine große Flugshow stattfinden.
Bereits am letzten Sonntag hatten sich im Stadtzentrum viele tausende Menschen versammelt, um die Generalprobe für die Parade mitzuverfolgen. Die Probe, an der mehr als 13.000 Personen teilnahmen, darunter Militär-, Polizei- und Zivileinheiten sowie Truppen aus China, Laos und Kambodscha, bot einen ersten Eindruck für die kommende Großveranstaltung am Mittwoch. Kampfjets der Luftwaffe führten Kunstflugmanöver durch und feuerten Täuschkörper über der Stadt ab.
Am letzten Samstagabend wurde vor zehntausenden Zusehern über dem Saigon-Fluss ein großes Feuerwerk abgehalten.
Teilung des Landes in Nord und Süd
Die Teilung Vietnams ging auf das Genfer Abkommen von 1954 zurück. Auf der Indochina-Konferenz war nach der Niederlage Frankreichs im Indochinakrieg beschlossen worden, dass Vietnam vorübergehend entlang des 17. Breitengrades geteilt werde. 1956 sollten dann freie Wahlen zur Wiedervereinigung abgehalten werden, die jedoch nie stattfanden. Ab 1955 brach ein Bürgerkrieg aus, bei dem die kommunistischen Guerillas unter der Führung des nordvietnamesischen Premiers Hồ Chí Minh versuchten, die antikommunistische Regierung des Südens zu stürzen, der wiederum zunehmend von den USA unterstützt wurde.
USA überfallen Nordvietnam
Nach neun Jahren Bürgerkrieg griffen die USA ab 1964 immer aktiver und mit nicht immer völkerrechtlich gedecktem Waffen- und Chemieeinsatz in die Kämpfe ein, denen letztlich Millionen Vietnamesen zum Opfer fielen. Auch die USA verloren mehr als 58.000 Soldaten. Bis zum Waffenstillstand 1973 warfen die US-Luftstreitkräfte über Vietnam, Laos und Kambodscha rund 9,5 Millionen Tonnen Bomben ab. Massaker an der Zivilbevölkerung und andere Kriegsverbrechen blieben – auf beiden Seiten – ungesühnt. Zusätzlich vergifteten die USA das Land großflächig mit dem Entlaubungsmittel “Agent Orange”, das hochgradig krebserregend ist und das Erbgut schädigt. Folgen, an denen die Menschen heute noch leiden.
Einmarsch in Saigon
Der Kampf gegen das südvietnamesische Regime und damit auch der Krieg endete am späten Vormittag jenes 30. April 1975, als zwei Panzer der nordvietnamesischen Armee auf das Gelände des Präsidentenpalastes in Saigon eindrangen und Soldaten das Gebäude besetzten. Bereits 1973 hatten die USA einen Waffenstillstand mit Nordvietnam ausgehandelt und waren mit ihren Truppen abgezogen. Zuvor hatten sie Südvietnam aber noch enorm aufgerüstet, was letztlich allerdings nicht genügen sollte.
Vietnams Wirtschaft wächst, jene Österreichs schrumpft
Seither machte das zerbombte Land – ähnlich wie das verbündete kommunistische China – einen zunächst langsamen, aber dann immer stärkeren Entwicklungs- und Modernisierungsschub durch. Viele große chinesische Unternehmen haben ihre Produktion zur Umgehung geopolitischer Risiken, etwa gegenüber den USA, nach Vietnam ausgelagert. 2024 verzeichnete Vietnam im Vergleich zum Vorjahr ein Wirtschaftswachstum von 7,09 Prozent, womit man das Wachstum von 5,05 Prozent im Jahr 2023 deutlich übertraf. Die Exporte stiegen um 14,3 Prozent auf 405,53 Milliarden US-Dollar, der Handelsüberschuss betrug 24,77 Milliarden US-Dollar. In allen Wirtschaftssparten konnten Zuwächse verzeichnet werden.
Demgegenüber befindet sich Österreich nach fünf Jahren schwarz-grünem Ökosozialismus mit “Green Deal”, Klimawahn und Russland-Sanktionen in einer Rezession, der die neue Verlierer-Regierung planlos gegenübersteht. Nachdem die heimische Wirtschaft schon 2023 um ein Prozent geschrumpft war, betrug das Minuswachstum 2024 sogar 1,2 Prozent. Dazu kommt eine Rekord-Verschuldung und ein Budget-Defizit von mehr als vier Prozent.