Markus Marterbauer und Josef Pröll

Raiffeisen-Mann Josef Pröll (re., im Bild mit SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer) wird Präsident des größten Sportverbandes Österreichs.

10. April 2025 / 07:27 Uhr

Verpasste Raiffeisen dem ÖFB mit Josef Pröll politische Schlagseite?

Paukenschlag bei der Suche nach einem neuen Präsidenten für den Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB). Der frühere ÖVP-Finanzminister und nunmehrige Raiffeisen-Angestellte Josef Pröll soll diesen Posten erhalten.

Was ist da gestern, Mittwoch, in einem Wiener Nobelhotel passiert? Von „Paukenschlag“, „Überraschung“, „Pröll-Beben“ berichteten die Medien nach der dreieinhalbstündigen Sitzung des Wahlausschusses des Fußball-Verbandes, als mit Pröll der designierte ÖFB-Präsident gekürt wurde.

Machtkampf mit dem Hauptsponsor

Damit hat der ÖFB nicht nur eine politische Schlagseite verpasst bekommen, sondern steht zudem im Verdacht, dem Millionensponsor Raiffeisen einen Dienst erwiesen zu haben. Wie Oe24 am 3. April berichtete, soll es hinter den Kulissen einen Machtkampf mit dem Hauptsponsor Raiffeisen gegeben haben. In einem Brief an das ÖFB-Präsidium soll die Raiffeisen-Gruppe dem Verband mangelnde Professionalität vorgeworfen und sogar gedroht haben, die Partnerschaft überdenken zu wollen.

Generaldirektor im Raiffeisen-Konzern

Dass nun ausgerechnet Pröll, der seit 2014 als Generaldirektor des zur Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien gehörenden Konzerns Leipnik-Lundenburger das höchste Amt des ÖFB bekleiden wird, könnte ein Indiz dafür sein, dass im Fußball-Verband in Wahrheit der Hauptsponsor das Sagen hat. Und es riecht schon wieder nach Postenschacher.

Nattionalteam in türkisen Dressen

In den sozialen Medien wird kritisiert, dass mit dem ehemaligen ÖVP-Vizekanzler ein Politiker das ÖFB-Zepter in die Hand nimmt. „Da passt es ja gut, dass die Nationalmannschaft bereits in türkisen Dressen spielt“, heißt es etwa in einem Kommentar.

Pröll und die “teuerste Nacht der Republik”

Pröll stammt aus der Familie des ehemaligen Landeshauptmanns von Niederösterreich, Erwin Pröll. Josef Prölls Sohn Alexander ist heute Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Unter dem früheren Finanzminister Pröll wurde die Hypo Alpe Adria 2009 verstaatlicht, was den Steuerzahler Milliarden kostete. Medien schrieben damals von der „teuersten Nacht der Republik“.

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