Dieter Hallervorden hatte in der ARD-Jubiläumsshow „75 Jahre ARD“ einen alten Sketch wieder gebracht. Wie so oft in den vielen Jahrzehnten seiner Karriere. Doch dieses Mal brandete ein Sturm der Entrüstung los.
„Negerkuss“ und „Zigeunerschnitzel“
Was war geschehen? Der mittlerweile 89-Jährige hatte eine Neuauflage seines „Palim, Palim“-Sketches zum Besten gegeben. Darin hatte er aber die Begriffe „Negerkuss“ und „Zigeunerschnitzel“ eingebaut, um die Veränderung der Sprache zu zeigen. Mehr brauchte es für die linken Weltverbesserer nicht. Sofort wurde er des Rassismus geziehen.
Heuchelei der Linken
Doch Hallervorden ist bekanntlich weder auf den Mund gefallen, noch ein Duckmäuser. Schon in der Vergangenheit hat er Kritik an seiner Satire pariert. So auch jetzt. Der Schauspieler und Kabarettist erklärte auf Instagram, dass Satire heute oft nicht mehr verstanden werde. „Woke“ Menschen hätten seiner Meinung nach nicht den Mut, tatsächliche Missstände anzusprechen, sondern empörten sich lieber über seinen Auftritt.
Totalitäre Zustände
Er kritisierte die Bundesregierung, die „gerade den Tod von tausenden von jungen Menschen billigend in Kauf“ nehme und darüber nachdenke, „dass die Streitkraft um 70.000 Soldat:innen erweitert werden müsste, denn die Nato hat letzte Woche ausgerechnet, dass an der „Ostfront“ täglich 5.000 Soldat:innen sterben würden“.
Würde er eine Satire mit Regierungsbeamten im Knast zeigen, würde sie vermutlich auf dem Index stehen, so Hallervorden. Formulierungen wie „Kanonenfutter an der Ostfront […] im Zuge unseres neuen Demokratie-Verständnisses“ würden wohl verboten.
Humor ist Trumpf
In seiner Abrechnung mit dem linken Zeitgeist greift der Komiker zur mächtigsten Waffe gegen die linken Spießbürger, indem er schreibt:
Es werden Fragen wie diese gestellt: ,Warum hat der Sender die Entgleisungen Hallervordens gesendet?‘ Es herrscht Verwunderung darüber, wieso die ARD diesen Moment unzensiert zuließ. Gut so. 1. Ich will auf kein Gleis gestellt werden. 2. Ich möchte nicht zensiert werden. Danke, ARD.
ARD-Stellungnahme und Verteidigung von Kunstfreiheit
Die ARD sah sich in Bedrängnis und reagierte umgehend. Die Begriffe seien im satirischen Kontext als Provokation gemeint gewesen, um den Wandel der Sprache zu thematisieren. Umgehend dann der Kniefall vor den “Woken”: Die ARD betonte, dass sie sich gegen Rassismus stelle und für Vielfalt eintrete, jedoch auch Kunstfreiheit unterstütze. Hallervorden selbst ordnet seinen Auftritt als Beitrag zur Debatte um Cancel Culture und die Meinungsfreiheit ein.