In den nun freigegebenen US-Geheimakten rund um das Kennedy-Attentat taucht ein Name auf, der vielen Deutschen wohlbekannt ist. Daniel Cohn-Bendit, langjähriger Spitzenpolitiker der Grünen und ehemaliger Europaabgeordneter, wurde 1970 vom US-Geheimdienst CIA als Linksextremist und als potenzielles Sicherheitsrisiko eingestuft.
Aus Frankreich ausgewiesen, in Deutschland Karriere
Cohn-Bendit war nicht irgendwer. Der spätere EU-Politiker galt in den USA als der Inbegriff des linksradikalen Unruhestifters. Im Zentrum der Pariser Mai-Revolte von 1968 wurde er unter dem Kampfnamen „Dany, der Rote“ zur Symbolfigur eines ideologisch aufgeheizten, gewaltbereiten Marxismus. Frankreich verwies ihn des Landes, weil seine Umtriebe als Gefahr für die innere Sicherheit galten. Und doch fand er in Deutschland Unterschlupf – und eine politische Heimat bei den Grünen, die ihn später mit Spitzenposten in Europa belohnten. Dass ein Mann, der auf CIA-Listen als Gefährder geführt wird, in Deutschland jahrzehntelang politische Verantwortung tragen konnte, ist ein Offenbarungseid. Noch bizarrer: Wie die Bild berichtet, sprechen die Akten von mehreren mutmaßlichen Aliasnamen Cohn-Bendits und zeigen, wie eng seine Person damals überwacht wurde. Der US-Geheimdienst hielt ihn für so gefährlich, dass er in den Fokus geriet, als US-Präsident Nixon 1970 Europa bereiste.
Ein Gefährder als moralisches Aushängeschild
Daniel Cohn-Bendit war kein Irrläufer oder Einzelfall – er ist Symbolfigur einer Partei, die sich gerne als moralische Instanz aufspielt, aber immer wieder durch dubiose Personalien und ideologisch radikales Denken auffällt. Wer vom US-Geheimdienst als potenzieller Gefährder eines Präsidenten eingestuft wird, sollte niemals politische Verantwortung in einer westlichen Demokratie übernehmen dürfen. Doch im Milieu der Grünen war Cohn-Bendit stets mehr Held als Problemfall. Seine Biografie, die andernorts zur politischen Disqualifikation geführt hätte, reichte im linksgrünen Kosmos offenbar für eine steile Karriere. Dass ausgerechnet diese Kreise heute über Recht und Ordnung im Land mit entscheiden, ganze Ministerien führen und die politische Kultur dominieren, zeigt, wie tief sich ideologische Scheuklappen in der Bundesrepublik festgesetzt haben.
