Von “schweren Geschützen” und einem “scharfen Vorgehen” der Behörden gegen die linke Szene nach dem brutalen Überfall auf einen Besucher des Grazer Akademikerballs spricht Der Standard.

26. März 2025 / 12:40 Uhr

Überfall auf Ballbesucher: “Der Standard” sorgt sich um die Täter statt um die Opfer

Nach dem Überfall von sieben mutmaßlichen Linksextremen auf einen 60-jährigen Besucher des Grazer Akademikerballs am 26. Jänner wurden alle Tatverdächtigen von der Polizei ausgeforscht. Gegenüber dem Standard äußerte sich nun die Mitbewohnerin von zwei der Tatverdächtigen.

Polizei hat bei mutmaßlichen Gewaltverbrechern nicht geklingelt

Am frühen Morgen des 14. März kam es zu einer Hausdurchsuchung bei der 30-Jährigen, etwa 30 Beamte sollen die Wohnung gestürmt haben. Vom Vorgehen der Exekutive zeigte sich die Frau gegenüber dem Standard erschüttert: Die Ermittler, großteils von „Staatsschutz und Cobra“ hätten die Wohnungstür zerstört, anstatt freundlich bei den mutmaßlichen Verbrechern zu klingeln, beklagt sie sich. Auch hätte ihre gleichaltrige Mitbewohnerin minutenlang nur in Unterhose bekleidet auf dem Boden liegen müssen, während die Polizei offenbar nicht besonders höflich war. Zudem wäre ihr trotz Aufforderung keine Bewilligung der Hausdurchsuchung gezeigt worden.

Sind Tatvorwürfe für den Standard nichts „Krasses“?

„Es war sehr traumatisierend, jedes Geräusch im Stiegenhaus lässt uns zusammenfahren“, so die Frau, die vom Standard „Anna“ genannt wird. Sie habe sich gedacht, wenn die Cobra komme, dann müssten ihre Mitbewohner etwas „Krasses“ gemacht haben. Dass es sich bei den Vorwürfen gegen die Tatverdächtigen tatsächlich um etwas „Krasses“ handelt, erwähnt der Standard allerdings nicht.

Anwalt: Tatvorwürfe sind nicht haltbar

Florian Dablander, Anwalt von fünf der sieben Tatverdächtigen sieht seine Mandanten ebenfalls ungerecht behandelt: Der Tatvorwurf vom „schweren Raub von Mitgliedern einer kriminellen Vereinigung“ sei nicht haltbar. deshalb sollten auch die beiden deutschen Verdächtigen abgeschoben werden. Alleine für den schweren Raub liegt der Strafrahmen bei bis zu 15 Jahren Freiheitsentzug. Durch den Zusatz der „kriminellen Vereinigung“ können die Vorwürfe auch auf andere Verdächtige ausgeweitet werden.

Kein schwerer Raub, weil politisches statt wirtschaftliches Motiv?

Außerdem sei die Couleur, also die Burschenschafter-Mütze des angegriffenen Ballbesuchers, ohne vorherige Gewalt heruntergerissen worden, deshalb läge auch kein schwerer Raub vor. Eine Bereicherungsabsicht hätte es ebenfalls nicht gegeben, schließlich hätte hinter dem Raub der Mütze ein höchstwahrscheinlich politisches Motiv gestanden – als ob es das besser machen würde.

Stürzte schwerverletztes Opfer ohne Gewalteinwirkung?

Dass es zu dem zum Sturz des Opfers führenden Tritt gekommen ist, sei auf den Überwachungsvideos nur schlecht zur erkennen. Dass der Mann ohne Gewalteinwirkung stürzte, ist aber mehr als fraglich – auch das lässt man beim Standard jedoch unkommentiert. Der FPÖ-Lokalpolitiker hatte sich bei dem Sturz (oder durch Tritte der Angeifer) schwer verletzt. Er zog sich mehrere Rippenbrüche zu.

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