Einen dreisten Postenschacher-Versuch hat offenbsichtlich Der Standard aufgedeckt: Demnach sollte Manuel Zahrer, ein hochrangiger Ex-ÖVP-Kabinettsmitarbeiter, in die Wüste geschickt werden – aber im wahrsten Sinne des Wortes. Ende Februar teilte das Finanz- dem Außenministerium nämlich mit, dass Zahrer mit 1. April als Finanzattaché an die österreichische Botschaft nach Abu Dhabi entsandt werde.
ÖVP-Stelldichein in der Wüste
Der ÖVP-Günstling wäre nicht der erste, der sich in die Wüste abgesetzt hat. In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sitzt bereits der ehemalige Pressesprecher von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Etienne Berchtold.
Seine Bestellung hatte damals aber ein Nachspiel vor der Gleichbehandlungskommission. Ein offensichtlich besser für die Aufgabe qualifizierter Kandidat war übergangen worden und hatte Beschwerde eingereicht. Die Kommission kam damals zum Urteil, dass eine Diskriminierung vorlag und dass Berchtolds Bestellung aus „parteipolitischem Motiv“ erfolgt war.
SPÖ stoppt Entsendung
Doch inzwischen hat zumindest das Finanzministerium die Farbe gewechselt. Statt Schwarz regiert dort nun Rot. Und die SPÖ stoppte offensichtlich die Personalentsendung. „Das Finanzministerium plant keine Entsendung eines Attachés nach Abu Dhabi“, teilte das Finanzministerium dem Standard am Dienstag mit.
„Es ist bezeichnend, wenn sogar den Roten der schwarze Postenschacher zu bunt wird und der neue SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer die Reißleine zieht“, kommentiert FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker.
Motto: „Sparen nur bei anderen“
Dabei wurde der hoch dotierte Posten im Wüstenstaat just zu einer Zeit geschaffen, in dem es um die österreichischen Staatsfinanzen katastrophal bestellt sei, so Hafenecker – „aufgrund der schwarzen Misswirtschaft der letzten Jahre“. Während den Österreichern das Gürtelengerschnallen verordnet werde, agiere die ÖVP nach dem Motto:
Sparen im System – aber auf keinen Fall im eigenen.