Aufgrund der neuen, brisanten Erkenntnisse zum Ableben des früheren Sektionschefs im Justizministerium, Christian Pilnacek, hat FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker 21 Fragen an die neue SPÖ-Justizministerin Anna Sporrer gestellt.
Hafenecker spricht in dieser Anfrage von „mysteriösen Umständen“ und äußert den Verdacht, dass es sich nicht um Suizid, sondern um ein Tötungsdelikt handeln könnte. Von Behördenseite werde aber versucht, diesen Verdacht mit allen Mitteln zu vertuschen.
Abenteuerliche Umstände
Bei diesen harten Aussagen stützt sich fHafenecker auf die jüngsten Enthüllungen des Ex-Politikers und Journalisten Peter Pilz. Laut dessen Recherchen soll es Zweifel am offiziellen Obduktionsbericht geben, weiters soll das Mobiltelefon von Pilnacek nicht ordnungsgemäß gesichert worden sein. Schließlich soll auch Pilnaceks Laptop erst über abenteuerliche Umwege bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gelandet sein.
Im Gutachten nichts von “Suizid” zu finden
Der FPÖ-Generalsekretär möchte nun anhand von 21 Fragen an die SPÖ-Justizministerin Licht in diese Angelegenheit bringen. Er möchte von ihr zum Beispiel wissen, wie sie sich erklärt, dass in dem von der Staatsanwaltschaft Krems beauftragten Gutachten nicht von einem „Suizid“ gesprochen wird, dies aber immer noch als offizielle Todesursache Pilnaceks gilt.
Untersuchungskommission stellte bereits 2024 “Ungereimtheiten” fest
Dass es im “Fall Pilnacek“ Ungereimtheiten gibt, hatte schon am 26. März 2024 im Ö1-Mittagsjournal Martin Kreutner, Leiter der Untersuchungskommission zur Aufklärung rund um die Tonaufnahmen von Pilnacek, festgestellt. Er erstattete deshalb Anzeige bei der WKStA. Er habe, so Kreuter damals, Hinweise aus dem lokalen Umfeld der Bevölkerung bekommen.
Gespräch in ungarischer Botschaft
Die Causa erschien noch brisanter, als – wie berichtet – FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker am 2. April 2024 in einer Pressekonferenz verraten hatte, dass Pilnacek einen Tag vor seinem Tod einen dringenden Termin bei FPÖ-Chef Herbert Kickl haben wollte. Pilnacek, erzählte Hafenecker, sei, wie er auch, zu einem Empfang in der ungarischen Botschaft eingeladen gewesen, wo der Ex-Sektionschef im Justizministerium auf ihn zugekommen sei und es ein rund 25-minütiges Gespräch der beiden gegeben habe.
Pilnacek wollte Kickl brisante Fakten erzählen
Laut Hafenecker übte Pilnacek in diesem Gespräch harsche Kritik an der damaligen grünen Justizministerin Alma Zadić und an Staatsanwälten – und er bat um einen dringlichen und vertraulichen Termin mit FPÖ-Chef Herbert Kickl. Man habe daher die Telefonnummern ausgetauscht, und noch am selben Tag, so Hafenecker, habe er Kickl von diesem Wunsch berichtet. Dieser beauftragte umgehend sein Büro, einen zeitnahen Termin zu finden. Dazu sei es dann nicht mehr gekommen, „weil am nächsten Tag war Pilnacek tot“. Er wurde am 20. Oktober 2023 am Ufer eines Donau-Altarms in Niederösterreich tot aufgefunden.
Leichen im Keller des Innenministeriums
In einem Gespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen während der Regierungsverhandlungen mit der ÖVP warnte – wie berichtet – FPÖ-Chef Kickl das Staatsoberhaupt vor der Besetzung des Innenministeriums durch die ÖVP. Kickl vermutet – nicht zuletzt wegen der Ungereimtheiten rund um den “Fall Pilnacek“ – Leichen im Keller des Innenministeriums.
Hier finden Sie den Originaltext zur Anfrage von FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker an SPÖ-Justizministerin Anna Sporrer: