Bargeld

Den deutschen Rentnern bleibt trotz Rentenerhöhung immer weniger in der Brieftasche übrig, weil sie immer mehr Steuern zahlen müssen.

13. März 2025 / 12:17 Uhr

Steuer-Schock für Neu-Rentner: Immer weniger Netto vom Brutto

Wer dieser Tage in Deutschland in den Ruhestand geht, muss sich auf eine bittere Realität einstellen: Die Rente wird zwar erhöht, doch das Finanzamt greift immer tiefer in die Taschen der Rentner. Die seit Jahren steigende Besteuerung der Altersbezüge sorgt dafür, dass Neu-Rentner deutlich mehr Steuern zahlen müssen als frühere Generationen.

Steuern auf Renten steigen kontinuierlich

Seit 2005 wird der steuerpflichtige Anteil der Rente Jahr für Jahr erhöht. Wie die Bild berichtet, lag er damals noch bei 50 Prozent, inzwischen sind es bereits 83,5 Prozent. Wer im Jahr 2023 in den Ruhestand ging und eine Rente von 1.700 Euro erhält, muss nun monatlich 70 Euro ans Finanzamt zahlen. Zum Vergleich: Ein Rentner, der mit der gleichen Summe im Jahr 2005 in Rente ging, zahlt aktuell nur acht Euro Steuern. Die Tendenz ist klar: Bis zum Jahr 2058 wird die Rente zu 100 Prozent steuerpflichtig sein.

Das bedeutet, dass künftige Rentner nicht nur mit steigenden Lebenshaltungskosten, sondern auch mit einer immer höheren Steuerlast zu kämpfen haben. Wer 2058 in den Ruhestand geht und 2.000 Euro Rente bezieht, wird 164 Euro Steuern zahlen müssen – zusätzlich zu Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen, die bereits heute einen erheblichen Teil der Rente aufzehren. Was bleibt also übrig? Gerade einmal 1.600 Euro – und das nach jahrzehntelanger Einzahlung in die Rentenkasse.

Union und SPD setzen auf längeres Arbeiten statt Steuererleichterungen

Während der steuerfreie Grundbetrag für Rentner aktuell noch bei 1.008 Euro für Alleinstehende und 2.016 Euro für Paare liegt, ist absehbar, dass diese Freigrenzen mit steigenden Rentenzahlungen immer mehr Rentner in die Steuerpflicht rutschen lassen. Ein Problem, das viele unterschätzen: Während Arbeitnehmer die steigende Steuerlast durch jährliche Tarifanpassungen oft ausgeglichen bekommen, bleibt dies Rentnern verwehrt. Trotzdem gibt es von den Regierungsparteien keine Anzeichen für Entlastungen.

Stattdessen setzen Union und SPD auf die sogenannte „Aktivrente“ – ein Konzept, das Rentnern erlaubt, bis zu 2.000 Euro zusätzlich zur Rente steuerfrei zu verdienen. Doch an der Rentenbesteuerung selbst will niemand rütteln. Laut Rentenexperte und Ifo-Forscher Niklas Potrafke gibt es dafür auch einen klaren Grund: Die Finanzierung des Rentensystems steht auf tönernen Füßen, und jede Reform der Rentenbesteuerung wäre ein „schlechtes Ausweichmanöver“.

Potrafke macht eine ganz andere Rechnung auf: Seiner Meinung nach müsse das Rentenantrittsalter deutlich angehoben werden, um das System langfristig stabil zu halten. „Die Menschen leben glücklicherweise länger als früher und müssen dadurch auch länger arbeiten“, sagt der Ökonom. Für viele künftige Rentner bedeutet das eine bittere Wahrheit: Wer sich auf eine unbeschwerte Rente gefreut hat, wird wohl länger schuften – oder tiefer in die Tasche greifen müssen.

AfD fordert grundsätzlichen Umbau des Rentensystems

Die patriotische AfD hingegen setzt sich, wie die Tagesschau berichtet, für eine grundlegende Reform des Rentensystems ein. Dazu gehört unter anderem, dass auch Beamte und Politiker in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen sollen – ein Punkt, der von vielen Bürgern seit Jahren gefordert wird. Zudem will die Partei die Zahl der Beamten insgesamt reduzieren. Ein weiteres zentrales Element des AfD-Rentenmodells ist ein flexibles Renteneintrittsalter, das es ermöglicht, nach 45 Beitragsjahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Gleichzeitig will die Partei Anreize für längeres Arbeiten setzen, etwa durch einen zusätzlichen steuerfreien Grundfreibetrag von 12.000 Euro für arbeitende Rentner.

Um die langfristige Stabilität des Rentensystems durch mehr Kinder zu gewährleisten, setzt die AfD auf eine „Willkommensprämie“ von 20.000 Euro für neugeborene Kinder. Außerdem will sie frühere Berufseintritte und weniger Teilzeitarbeit fördern, um den Lebensverdienst und damit auch die Rentenansprüche zu erhöhen. Ziel der AfD ist ein Rentenniveau von 70 Prozent des letzten Nettogehalts – ein deutlicher Kontrast zu den aktuellen 48 Prozent, die vielen Rentnern heute kaum noch zum Leben reichen.

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