Auch in den USA befinden sich die Linken in einer tiefen Krise. Ihre Partei in den USA, die Demokraten, die zuletzt bei der Präsidentschaftswahl unterlegen war, wollte nun von den Wählern wissen, wie es um die Marken-Wahrnehmung steht.
Von der Arbeiterpartei zur Randgruppenpartei
Das Ergebnis ist verheerend. „Das Image der Demokratischen Partei ist in den umkämpften Kongresswahlkreisen in einem schlechten Zustand“, schreibt Elena Schneider von Politico.
Eine Mehrheit, nämlich 56 Prozent der Befragten, meinte, die Demokraten würden sich nicht um die Arbeiterklasse kümmern. Nur 39 Prozent sagten, die Demokraten hätten überhaupt von der Arbeit eine gute Meinung. Besonders gering ist das Vertrauen in die Linken, was Wirtschaftspolitik und Inflationsbekämpfung betrifft.
Falsche Prioritäten
Nur 42 Prozent sagten, sie teilten die Werte der Demokraten, und nur 39 Prozent meinten, die Demokraten hätten als Partei die richtigen Prioritäten.
Laut der Demokratengruppe Navigator Research glaubt die Mehrheit der Wähler, dass die Demokraten im Kongress mehr diverse Randgruppen vertreten, „als Leute wie mich“. Nur 27 Prozent meinten, dass die Demokraten auch ihre Interessen vertreten, während 55 Prozent sagten, dass sich die Linken auf andere konzentrieren.
Schlechte Marke
Die Wähler haben das Vertrauen in die Demokraten offensichtlich gründlich verloren. Zwar seien die Wähler dem amtierenden Präsidenten Donald Trump gegenüber durchaus kritisch, den Demokraten würden sie derzeit aber keinesfalls mehr die Regierung anvertrauen. „Die Marke der Demokraten ist noch nicht da, wo sie sein sollte“, so die demokratische Meinungsforscherin Molly Murphy im Politico-Artikel. Das Vertrauen müssten sie sich erst wieder verdienen. Doch eine Abkehr von der Randgruppenpolitik zeichnet sich nicht ab, weder in den USA noch in Europa.