Schon 2020 hatte der BND Informationen zum Ursprung des Coronavirus, das deutsche Kanzleramt verhinderte allerdings die Veröffentlichung.

12. März 2025 / 22:01 Uhr

SARS-CoV-2-Herkunft schon 2020 bekannt – BRD-Kanzleramt verhinderte Veröffentlichung

Schon zu Beginn der Covid-19-Pandemie wurde über einen Laborunfall im chinesischen Wuhan als Ursprung des Virus spekuliert. Obwohl medial gerne als Verschwörungstheorie abgetan, mehrten sich dann doch schnell Zweifel an der offiziellen Darstellung, dass eine Fledermaus der Träger des Virus gewesen sei.

WHO-Chef glaubte selbst nicht an Fledermausthese

Wie berichtet, kam bereits im Dezember 2024 ein Ausschuss des US-Kongresses zu dem Schluss, dass SARS-CoV-2, wie der Krankheitserreger offiziell heißt, aus einem Labor stammen könnte. Im Juni 2022 wurde zudem bekannt, dass WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus davon ausgeht, dass es 2019 zu einem Laborunfall gekommen war.

BND ging bereits 2020 von Laborunfall aus

Eine Recherche der Zeit und der Süddeutschen Zeitung (SZ) legt jetzt nahe, dass die Regierung nicht nur sehr früh von der wahren Herkunft des Virus gewusst, sondern auch noch die Veröffentlichung dieser Informationen vertuscht hat. Offensichtlich hatte der Bundesnachrichtendienst (BND) bereits 2020 erste Anhaltspunkte. Unter dem Codenamen “Saaremaa” sammelte der Auslandsnachrichtendienst Informationen und kam zu dem Schluss, dass ein Laborunfall als Ursache der Pandemie sehr wahrscheinlich sei – die Wahrscheinlichkeit, dass die Laborthese stimmt, wurde mit “80 bis 95 Prozent” angegeben.

Wissenschaftler forschten an gezielter Mutation von Corona-Viren

Die Daten des BND kamen aus verschiedenen Forschungseinrichtungen, darunter auch aus dem Wuhan Institut of Virology, dem in der Volksrepublik führenden Institut für Virologie. Dort gab es wohl nicht nur zahlreiche Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften, vielmehr wurde auch an der “Gain of Function” geforscht. Dabei handelt es sich um jenen Bereich der Virologie, der sich unter anderem mit der künstlichen Veränderung von natürlich vorkommenden Viren beschäftigt.

Merkel und Scholz vertuschten BND-Informationen

Der damalige BND-Präsident Bruno Kahl informierte noch während der Kanzlerschaft Angela Merkels das Bundeskanzleramt, auch Olaf Scholz wurde nach seiner Vereidigung als Kanzler über die Erkenntnisse in Kenntnis gesetzt. Das parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages hingegen, das die Geheimdienste kontrollieren soll, wurde nicht unterrichtet – und auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ließ man damals im Unklaren.

Merkel will Enthüllungen nicht kommentieren

Das Kanzleramt hielt damals die Erkenntnisse des Bundesnachrichtendienstes unter Verschluss. Merkel wollte sich bisher noch nicht zu den Recherche-Ergebnissen äußern, auch der damalige Bundeskanzleramtsminister Helge Braun (CDU) und Johannes Geissmann, damaliger Nachrichtendienstbeauftragter und Staatssekretär im Kanzleramt sowie der BND selbst kommentierten die Enthüllungen nicht.

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