Der ehemalige SPÖ-Politiker und Kommentator Josef Cap (Cap-Westenthaler auf oe24) hat in der ServusTV-Sendung „Links. Rechts.Mitte“ gestern, Sonntag, schwere Kritik an der eigenen Partei geübt.
“Fette Rüstungskonzerne werden noch fetter”
Als der Polit-Blogger und Unternehmer Gerald Markel meinte, es sei unfassbar, wenn es stimme, dass am nächsten Sonntag bei einem EU-Gipfel weitere 700 Milliarden Euro für die Ukraine beschlossen werden sollen, geriet Cap völlig in Rage. Wörtlich sagte er:
Schlimmer, schlimmer! Es wird diskutiert, und davon wird die Rüstungsindustrie fett verdienen, und vor allem hofft der Trump, dass es die amerikanische Rüstungsindustrie ist… Und die 700 Milliarden sind ein Aufrüstungsbeschluss, wo man die dicken, fetten Rüstungskonzerne noch fetter macht, unter dem Motto: Wir müssen jetzt aufrüsten, weil vor der Tür stehen die Russen.
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“Sky Shield”: “Sechs Milliarden für die Fische”
Da komme noch etwas dazu, sagte Cap. Wenn „wir“ (Cap meinte damit die Verlierer-Ampel aus ÖVP, SPÖ und Neos) so blöd seien und auch noch mit der Eurofighter-Nachrüstung anfangen, „wieder Milliarden draußen!“. „Sky Shield“, die Abschussrampen, die man dann in irgendeinem Schrebergarten hinstellen und sagen würde, „jetzt können wir etwas wegschießen – wieder sechs Milliarden für die Fische“. Das könne doch alles nicht wahr sein, so Cap.
Auf den Einwand von Markel, dass der neue österreichische Regierungschef Christian Stocker von der ÖVP zum EU-Gipfel hinfahren könne, um dort nicht mitzustimmen, kam von Cap ein leises „Ja“. Sein Nachsatz, „der stimmt ohnehin überall zu“, ging dann in der allgemeinen Diskussion unter.
Österreich muss Waffenkäufe mitfinanzieren
Wie berichtet, wurde das 700-Milliarden-Euro-Paket der EU, das eigentlich erst nach der Bundestagswahl in Deutschland bekanntgegeben werden sollte, öffentlich, weil sich die grüne Noch-Außenministerin Annalena Baerbock in einem Interview verplappert hatte. Tatsächlich soll auch das neutrale Österreich im Rahmen einer Gemeinverschuldung der EU-Mitgliedsstaaten, ähnlich dem Euro-Rettungsschirm, ebenfalls zur Kasse gebeten werden und die Waffenkäufe für die Ukraine mitfinanzieren.