„Mit dieser Partei ist kein Staat zu machen“ – das hört man oft von ÖVP-Spitzenfunktionären. Zuletzt von ÖVP-Klubobmann August Wöginger, der damit die SPÖ angepatzt und sich selbst blamiert hat.
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Mehr Informationen“Unfähig, Verantwortung für Österreich zu übernehmen”
Es ist gerade einmal ein Monat her, dass der ÖVP-Klubobmann im Parlament eine regelrechte Schimpftirade gegen SPÖ-Chef Andreas Babler losgelassen und dafür in den Reihen der schwarzen Abgeordneten tosenden Applaus bekommen hatte. Wöginger sagte wortwörtlich:
Die Babler-Gruppe, meine Damen und Herren, die ist weder bereit, Verantwortung für das Land zu übernehmen, und ist auch nicht bereit, Kompromisse einzugehen. Das haben wir am Schluss dieser Verhandlungen gesehen. Unfähig, unfähig, Verantwortung für Österreich zu übernehmen – das heißt Andreas Babler…Babler kann’s nicht, er wird’s nicht können, und wenn die Sozialdemokratie noch jemals eine staatstragende Partei auch wieder werden will, dann müssen sie die erste Reihe austauschen…
Der “Unfähige” ist bald Vizekanzler
Ein paar Wochen später könnte Wöginger ebenso leidenschaftlich, wie er auf die Babler-SPÖ losgegangen ist, den neuen Vizekanzler – eben Andreas Babler – in einer gemeinsamen Regierung mit der ÖVP huldigen. Wieder mit tosendem Applaus der ÖVP-Abgeordneten im Parlament.
Hinterrücks mit der SPÖ verhandelt
Man fragt sich schön langsam: Was kann die ÖVP noch alles tun, um die ohnehin schon bei null angelangte Glaubwürdigkeit weiter ins Minus zu treiben? Zudem weiß man ja mittlerweile – auch aufgrund des verräterischen Facebook-Eintrags des SPÖ-Abgeordneten Philip Kucher -, dass es offensichtlich schon seit Langem Parallelverhandlungen zu den Gesprächen mit der FPÖ gegeben hat.
FPÖ-Chef Herbert Kickl sagte in einer Pressekonferenz, er habe dies deshalb vermutet, weil die ÖVP-Vertreter bei den Verhandlungen wie stumme Goldfische in einem Aquarium dagesessen seien und kein Wort gesagt hätten.