Fast sieben Millionen Franken hat die Schweiz bisher als Unterstützungsleistung für eritreische Berufsschulen investiert. Damit ist vorerst Schluss, beschloss die Regierung. Geld soll erst wieder dann fließen, wenn das Land abgelehnte Asylwerber zurücknimmt.
Kein Nutzeffekt beobachtbar
Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) und der Schweizer Fernsehsender SRF berichten, stellt die Schweiz bis vorerst Ende Mai seine Entwicklungshilfezahlungen an das westafrikanische Land ein, weil sie nicht den gewünschten Effekt erzielt haben.
Eines der Ziele war, Eritrea dazu zu bewegen, seine Staatsbürger wieder zurückzunehmen, die in der Schweiz keine Aufenthaltsberichtigung besitzen. Bereits mehr als 200 eritreische Staatsbürger müssten die Schweiz verlassen, jedoch nimmt das Land nur solche Personen zurück, die freiwillig ausreisen wollen.
Berufsausbildung weiterhin prekär
Doch auch das zweite Ziel, jungen Eritreern eine Berufsausbildung zu ermöglichen, stieß auf Schwierigkeiten. Zwar sei die berufliche Ausbildung vor Ort gestärkt worden, doch „die Wirkung auf die Lebensperspektiven und Beschäftigungsmöglichkeiten war beschränkt“, geht aus einem Evaluierungsbericht hervor. Als Grund genannt wird die staatlich gelenkte Wirtschaft und eingeschränkte Berufswahlmöglichkeiten.
Die Entscheidung sei unabhängig von der aktuellen Sparrunde bei der Entwicklungshilfe gefallen, teilte der Sprecher des Schweizer Außendepartements, Michael Steiner, den Medien mit und ergänzte, dass lediglich punktuelle Engagements in der Zukunft denkbar seien.
Hohe Gewaltbereitschaft
In trauriger Erinnerung geblieben ist der Messermord eines eritreischen Asylwerbers in Illerkirchberg (Baden-Württemberg). Im Dezember 2022 hatte der Afrikaner zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen. Die 14-jährige Ece starb an den Stichverletzungen, ihre Freundin überlebte schwer verletzt. Der Asylwerber wurde am Landgericht Ulm zu lebenslanger Haft verurteilt.
Doch auch abseits von Mord und Totschlag fallen eritreische Staatsbürger durch ihre Gewaltbereitschaft auf. So lieferten sich letztes Jahr rivalisierende Gruppen in halb Europa Straßenschlachten. Im Februar 2024 wurden in der niederländischen Hauptstadt Den Haag Autos in Brand gesteckt und Schaufensterscheiben eingeschlagen. Es kam zu jagdähnlichen Szenen und Gefechten mit der Polizei.
Ähnliche Szenen spielten sich im Rahmen von „Eritrea Festivals“ in Stockholm, Zürich, Giessen und Tel Aviv ab.