Russland hat gestern, Montag, einen Drohnenangriff auf die Gaskompressorstation für die Schwarzmeerpipeline Turk Stream im Gebiet Krasnodar gemeldet. Demnach versuchte die Ukraine mit neun Angriffsdrohnen die Station zu zerstören, um Europa und die Türkei von der Gasversorgung abzuschneiden. Ein weiterer Versuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, uns wirtschaftlichen Schaden zuzufügen.
Angriff auf europäische Energieversorgung
Die Leitung verläuft von Russland über das Schwarze Meer in die Türkei und hat eine Kapazität von 31,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas. Von der Türkei verläuft eine Leitung weiter in Länder Süd- und Südosteuropas. Auch Österreich ist an dieses Versorgungssystem angeschlossen.
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó bewertete den Angriff als Bedrohung für die europäische Energiesicherheit und als Eingriff in die Souveränität der betroffenen Staaten. Auf Facebook bezeichnete er die Pipeline als notwendig für die Lieferung von Erdgas nach Ungarn und Mitteleuropa. Sie sei seit vielen Jahren ein zuverlässiger Transportweg, bei dem die Transitländer und die Transitunternehmen ihre vertraglichen Verpflichtungen eingehalten und zuverlässig gehandelt hätten. Er warnte, dass diese Energiesicherheit nun von der Ukraine gefährdet werde.
EU-Kommission gibt sich ahnungslos
Beschämend reagierte indessen die EU-Kommission. Die Europäische Union blicke zwar besorgt auf die Berichte über den Angriff auf die Verdichterstation, will aber keine Informationen seitens der ukrainischen Behörden erhalten haben. „Wir beobachten weiterhin alles, was die Energiesicherheit betrifft, aber wir können zu diesem Angriff aus energetischer Sicht nichts sagen,” erklärte lapidar die Kommissionssprecherin Anna-Kaisa Itkonen auf einer Pressekonferenz in Brüssel.