Die Berichte der Politik-Insiderin Isabelle Daniel auf oe24 wirken nur auf den ersten Blick interessant. Wer sich aber die Mühe macht, die Artikel mit den meist reißerischen Titeln zu lesen, muss feststellen, dass das Geschriebene ohne Substanz ist.
Isabelle Daniel ist sozusagen Erfinderin des bequemen Journalismus. Die Informationen kommen von anonymen „Insidern“. Der Wahrheitsgehalt ist daher gar nicht nachzuprüfen. Die häufigste Floskel in ihren Beiträgen: „berichtet ein Insider“. So auch heute, Samstag, in ihrem Artikel mit dem Titel „Schwarze Zerreißprobe: Neuwahl-Plan der ÖVP-Gegner von Kickl“. Wer die Gegner genau sind, erfährt man nicht. Daniel nennt sie „Kurz-Fans“ und „Staatsschutz“.
Aus der Gerüchteküche
Es ist nicht das erste Mal, dass die offenkundige Anti-FPÖ-Schreiberin die blaue Gemeinschaft verunsichern will. Vor der Wahl streute sie „Blaue Angst vor einer schwarzen Bombe“, die vor der Detonation stünde. Daniel kochte in der Gerüchteküche, schrieb aber im selben Artikel selbst, dass bewusst falsche Gerüchte gestreut würden.
“Hochrangiger Blauer”
In einem weiteren Artikel vor der Nationalratswahl zitierte sie einen FPÖ-Spitzenfunktionär, der sich im Gespräch mit oe24 „echauffiert“. Dieser wird zwar als „hochrangiger Blauer“ tituliert, doch wer der Mann ist, der Daniel seinen angeblichen Unmut über das Gehalt von FPÖ-Parteichef Herbert Kickl geäußert hatte, hielt die selbsternannte Politik-Insiderin geheim. Unzensuriert berichtete.
Krone schaute in Glaskugel
Daniels „Insider“-Kenntnisse finden auch in der Kronen Zeitung Nachahmer. Unter dem Titel „Zuckerl, Kurz-Rückkehr oder Aufstand in der FPÖ?“ hatte ein Krone-Schreiber am 2. Jänner einen Blick in die Glaskugel gewagt (eigentlich eine Spezialität von Isabelle Daniel) und vorsichtig die These angedacht, dass Landespolitiker wie Mario Kunasek, Manfred Haimbuchner, Marlene Svazek oder Dominik Nepp, deren Loyalität laut Krone vor allem sich selbst gelten würde, einen Aufstand gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl vom Zaun brechen könnten.
Wunschträume so mancher Journalisten
Die Salzburger FPÖ-Chefin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek reagierte auf Facebook umgehend und meinte nur:
Wie im alten, so auch im neuen Jahr – die Wunschträume so mancher Journalisten. Es ist ja mittlerweile schon recht durchschaubar, wenn die Kronen Zeitung glaubt, über die FPÖ Bescheid zu wissen und letztlich regelmäßig Spekulationen jenseits der Realität aufs Papier bringt. Manches wird sich halt einfach nie ändern.