Rund die Hälfte der Österreicher spricht sich für Neuwahlen aus, die die Freiheitlichen klar gewinnen würden. Das hat die erste Umfrage nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche zwischen ÖVP, SPÖ und Neos ergeben.
Die Kronen Zeitung veröffentlichte heute, Sonntag, ein diesbezügliches Szenario, das vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) nach dem Platzen der „Verlierer-Koalition“ erhoben wurde. Die Sonntagsfrage brachte folgendes Ergebnis: FPÖ 37 Prozent, ÖVP 21, SPÖ 19, Neos elf, Grüne acht und KPÖ drei.
ÖVP-Wähler lehnen Kurz ab
Interessant: Der von der ÖVP als Heilsbringer gehandelte Sebastian Kurz löste bei den Befragten keine Begeisterung aus. Auf die Frage „Soll Kurz übernehmen?“ sagten glatte 71 Prozent „nein“. Sogar in der ÖVP gibt es offenbar Widerstand gegen den Ex-Kanzler, denn laut IFDD lehnten 50 Prozent dieser Gruppe Kurz ab.
FPÖ mit Potenzial auf 40 Prozent
Während die FPÖ nach den Ereignissen von Freitag und Samstag laut Christoph Haselmayer vom IFDD sogar das Potenzial hätte, auf 40 Prozentpunkte zu kommen, schaut es bei den Konkurrenz-Parteien ziemlich düster aus.
Die SPÖ erreicht nicht einmal mehr 20 Prozent und hat dazu noch ein Führungsproblem – viele der Genossen würden sich nach dem Rücktritt des ÖVP-Chefs auch einen Rückzug von Andreas Babler wünschen.
Doskozil verzichtet auf SPÖ-Logo
Einer, der das klar fordert, ist der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Im Burgenland droht am 19. Jänner das nächste Wahlbeben, weshalb sich Doskozil öffentlich bemüht, sich von der eigenen Partei abzugrenzen. Das SPÖ-Logo kommt auf seinen Wahlplakaten gar nicht mehr vor.
