FPÖ-Chef Herbert Kickl bezeichnete die Aufgabe von Karl Nehammer als logische Folge des Scheiterns der Koalitionsgespräche, sie komme aber zu spät. Für ihn sei jetzt auch SPÖ-Chef Andreas Babler rücktrittsreif.
In einer Aussendung sagte Kickl:
Mit Nehammer sind auch Babler und Van der Bellen gescheitert. Sie waren die Architekten der Verlierer-Ampel und stehen nun vor den Trümmern ihrer Kickl-Verhinderungsstrategie. Statt Tempo bei der Regierungsbildung haben wir nun drei verlorene Monate, statt Stabilität haben wir Chaos.
Auf Kosten Österreichs experimentiert
Karl Nehammer habe „mit vollster Unterstützung der ÖVP-Spitze auf Kosten Österreichs experimentiert, nur um seinen Job behalten zu können. Die gesamte ÖVP trage daher auch die Mitverantwortung”. Die Personalentscheidung innerhalb der ÖVP in Sachen Nachfolge bezeichnete der FPÖ-Bundesparteiobmann als Nagelprobe: Man werde sehen, ob die Volkspartei das Machtwort der Wähler von der Nationalratswahl zumindest jetzt ansatzweise verstanden habe.
Bundespräsident schweigt
Kickl richtete auch einen Blick in die Hofburg: Alexander Van der Bellen habe eine maßgebliche Mitverantwortung für das entstandene Chaos und die verlorene Zeit. Das könne er nicht von sich wegschieben. Er sei nach den Ereignissen des heutigen Tages unter Zugzwang.
In der ORF-Sondersendung heute, Samstagabend, wurde mitgeteilt, dass der Bundespräsident nun eine Nacht über die Ereignisse schlafen wolle und erst morgen, Sonntag, zu einer Stellungnahme bereit wäre.