Screenshot / Facebook

CDU-Chef Friedlich Merz regt sich einerseits über die Wahl-Einmischung von Elon Musk auf, er gab aber in Rumänien selbst eine Empfehlung ab.

30. Dezember 2024 / 13:52 Uhr

Facebook-Nutzer durchschauen Politiker-Heuchelei über Wahlkampf-Einmischung

Der größte Feind der Politiker ist das Archiv. Neuerdings sind das aber auch die sozialen Medien, die die unerträgliche Heuchelei der Politiker schonungslos aufdecken.

Vielen sind die Bilder bei der Wiedereröffnung der Pariser Kathedrale Notre-Dame am 7. Dezember noch gut in Erinnerung: In der ersten Reihe stehend bemühte sich der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier, dem designierten US-Präsidenten Donald Trump die Hände zu schütteln. Am 7. Jänner 2021 wollte Steinmeier mit dem gerade abgewählten Trump aber nichts mehr zu tun haben. Damals sagte er:

Ein bewaffneter Mob, aufgestachelt von einem amtierenden Präsidenten, der diesen Grundstein missachtet, hat gestern den US-Kongress gestürmt. Diese Szenen, die wir gesehen haben, die sind das Ergebnis von Lügen und noch mehr Lügen. Und Spaltereien, Demokratie-Verachtung, von Hass und Hetze – auch von allerhöchster Stelle.

So wurde Frank-Walter Steinmeier zum Wendehals

Hier schlugen die Archiv-Bilder schonungslos zu und entlarvten Frank-Walter Steinmeier zum großen Heuchler, der sich – je nachdem, wie der politische Wind gerade bläst – zum Wendehals macht. FPÖ-Chef Herbert Kickl hat dazu ein entsprechendes Video auf Facebook präsentiert.

Gute und schlechte Einmischung

Aufmerksame Nutzer in den sozialen Medien haben aber auch herausgefunden: „Wenn zwei dasselbe tun, ist es noch lange nicht das Gleiche“. Diese Feststellung traf etwa Horst Fiwa bei der Diskussion über die Wahleinmischung von Milliardären in den deutschen Wahlkampf. Als „gute Einmischung“ bezeichnete er ironisch die Aussage des US-amerikanischen Investors George Soros, als er die Grünen als die „einzige konsequente pro-europäische Partei“ genannt und damit eine indirekte Wahlempfehlung für sie abgegeben hatte.

Als „schlechte Einmischung“ bezeichnete Fiwa dagegen – ebenfalls ironisch – die Wahlempfehlung von Tesla-Gründer und X-Eigentümer Elon Musk für die AfD, weil diese als einzige Partei Deutschland schützen könne.

CDU-Chef Merz mischt sich in Rumänien ein

Verärgert über die AfD-Wahlempfehlung zeigte sich CDU-Chef Friedrich Merz, der diese als „übergriffig und anmaßend“ bezeichnete. Thomas Hüttner wunderte sich auf Facebook über diese Merz-Aussage, denn der CDU-Chef selbst hatte keinen Skrupel, auf der Plattform X ganz offen für die pro-europäische Kandidatin in Rumänien die Werbetrommel zu rühren.

Die selbsternannten Eliten wollen bestimmen, was gut und was böse ist. Konsequent sind sie dabei aber nicht, wie das Beispiel von Frank-Walter Steinmeier beweist, der selbst dem zuvor verteufelten Donald Trump beinahe schon anbiedernd die Hand schüttelte.

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