Elon Musk entfachte mit seinem Gastbeitrag in der Welt eine Diskussion über Meinungs- und Pressefreiheit.

29. Dezember 2024 / 09:53 Uhr

Kurios: Rückkehr zur Meinungsvielfalt führt bei „Welt“ zu Kündigung

Meinungen von patriotischen Parteien ausgrenzen – das war bisher das fatale Rezept vieler Mainstream-Medien, die deshalb mit Leserschwund bestraft wurden. Die Welt kehrte jetzt zur Meinungsvielfalt zurück und löste ein Rauschen im Blätterwald aus.

Wahlempfehlung für die AfD

„Musk spaltet die Welt“ (taz), „Musks Wahlempfehlung sorgt für riesiges Beben“ (Heute) oder „Musk-Gastbeitrag in der Welt sorgt für Streit“ (ZDF) sind nur einige von vielen Schlagzeilen, die nach dem Gastbeitrag von Tesla-Chef und Eigentümer der Plattform X, Elon Musk, in der Welt am Sonntag losgetreten wurden. Der Grund der Entrüstung: Der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump durfte in einem der größten Medien Deutschlands seine Meinung kundtun und die AfD als „den letzten Funken Hoffnung“ bezeichnen.

Musks Wahlempfehlung für die AfD war eindeutig, denn diese Partei würde bei den Themen Wirtschaftsbelebung, Energieversorgung und Kontrolle der Einwanderung die richtigen Standpunkte vertreten. Außerdem sehe er die AfD dem „politischen Realismus“ verpflichtet.

Protest gegen andere Meinung

Dass Elon Musk seine Meinung so offen in einem Medium preisgeben durfte, überraschte nicht nur die Konkurrenz-Medien, sondern sorgte auch redaktionsintern für ein Beben. Ausgerechnet auf X gab die Leiterin des Meinungsressorts von Welt und WAMS (Welt am Sonntag), Eva Marie Kogel, gestern, Samstag, bekannt:

Heute ist in der Welt am Sonntag ein Text von Elon Musk erschienen. Ich habe gestern nach Andruck meine Kündigung eingereicht.

Problem mit Meinungsfreiheit

Da hat Kogel wohl das falsche Medium für ihr Posting ausgesucht. Denn hier bekam sie kaum Respektsbekundungen für ihren Schritt. Annabel Schunke, einst selbst Welt-Kolumnistin, meinte:

Die Welt sollte solchen Journalistendarstellern, die ein Problem mit der Meinungsfreiheit hätten, keine Träne nachweinen.

Kogel solle doch bei der TAZ anheuern, empfahl sie ihrer Ex-Kollegin. Die TAZ gilt als Sprachrohr des linken Spektrums.

Künftiger Chefredakteur rudert zurück

Nicht ganz wohl mit dem Musk-Beitrag dürfte sich der designierte Chefredakteur der Welt, Philipp Burgard, gefühlt haben. Denn neben der Pro-Meinung von Musk für die AfD erschien von ihm eine Gegenrede:

Musks Diagnose ist korrekt, doch sein Therapieansatz, nur die AfD könne Deutschland retten, ist falsch.

Die Welt rechtfertigte die Veröffentlichung aber. „Demokratie und Journalismus leben von Meinungsfreiheit. Dazu gehört es, sich auch mit polarisierenden Positionen auseinanderzusetzen und diese journalistisch einzuordnen“, so Burgard und der zukünftige Welt-Herausgeber Ulf Poschardt auf Anfrage von Reuters.

Massiver Leserschwund

Ist die plötzliche Rückkehr zur Meinungsvielfalt beim Axel-Springer-Verlag auch wirtschaftlichen Überlegungen geschuldet? Laut Wikipedia-Eintrag betrage die verkaufte Auflage der Welt 90.011 Exemplare – ein Minus von sage und schreibe 58,8 Prozent seit 1998. Der massive Leserschwund liefert ein weiteres Indiz dafür, dass sich die veröffentlichte Meinung von der öffentlichen Meinung stark unterscheidet.

Die Welt dürfte erkannt haben, dass die System-Medien mit ihrem Haltungsjournalismus nicht nur das Vertrauen der Menschen verloren haben, sondern zudem dem wirtschaftlichen Untergang zusteuern, während freie Medien, wo alle Meinungen zugelassen sind, starkes Wachstum verzeichnen.

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