Dass FPÖ-Obmann Herbert Kickl den früheren Nationalratspräsidenten Norbert Hofer (FPÖ) zum Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl im Burgenland gemacht hat, könnte der nächste gelungene Schachzug des blauen Parteichefs sein.
Hofer selbst geht in einem APA-Gespräch fest davon aus, dass er die Freiheitlichen von der Opposition in die Regierung führen werde. Alles andere halte er für sehr unwahrscheinlich. Noch liegt die FPÖ laut einer Umfrage der Burgenländischen Volkszeitung (BVZ) mit 25 Prozent weit hinter der SPÖ mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, die demnach auf 47 Prozentpunkte kommen würde. Doch Hofer lässt sich die Zuversicht nicht nehmen. Zum einen sei bis zur Wahl – sie findet am 19. Jänner statt – noch Zeit und zum anderen seien Prognosen mittlerweile so schwer geworden, dass Umfragen häufig nicht das abbilden würden, was am Ende herauskomme.
Burgenland wurde bei Nationalratswahl blau
Die Zuversicht von Norbert Hofer ist verständlich, färbten die Burgenländer bei der Nationalratswahl am 29. September ihr Bundesland von Rot in Blau um. Da kam die FPÖ auf 28,8 Prozent der Stimmen, die ÖVP auf 28,6 und die SPÖ auf 27,0 Prozent. Damit landete die Doskozil-Partei nur auf Platz drei.
Hofer kann auf jeden Fall von einem großen Plus ausgehen. 2020 kamen die Freiheitlichen nach der „Ibiza-Affäre“ nur auf 9,8 Prozent. Sein persönliches Wahlziel wolle er nicht definieren. Am Ende des Tages würden die Wählerinnen und Wähler entscheiden. Das Ziel könne nur sein, „dort, wo du hingestellt wirst, gute Politik zu machen“.
Gute Gesprächsbasis mit allen Parteien
Das hat Norbert Hofer in seiner politischen Karriere schon mehrmals unter Beweis gestellt. Als Parteiobmann, als Verkehrsminister, als Dritter Nationalratspräsident oder auch als Kandidat für den Bundespräsidenten, als der heute 53-Jährige aus Pinkafeld nur ganz knapp dem grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen unterlegen war.
Wenig überraschend sagte der umgängliche Politiker, dass er im Burgenland mit allen Parteien eine gute Gesprächsbasis habe. Er könne sich sowohl mit der SPÖ als auch mit der ÖVP eine Zusammenarbeit vorstellen.