Weil Österreichs Wanderwege und Hütten durch Personen, die nicht Alpenvereinsmitglieder sind, gern und ausgiebig genützt werden, will der Präsident des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV), Wolfgang Schnabl, den österreichischen Steuerzahler zur Kasse bitten, um die Erhaltung der Wanderwege und Hütteninfrastruktur sicherzustellen. Dies wird bisher vom Alpenverein und damit auch aus den rund 700.000 ÖAV-Mitgliedsbeiträgen finanziert.
Politiker agieren nach “hinter mir die Sintflut”
Es geht um zumindest 95 Millionen Euro, die Schnabl vom Steuerzahler in der nächsten Regierungsperiode haben möchte. Drei Millionen hatte er von der schwarz-grünen Regierung bekommen, die eine längerfristige Finanzierung in Aussicht gestellt hatte – zu zahlen von den Österreichern, wenn die Regierung längst nicht mehr im Amt ist.
Forderung an neue Regierung
Schnabel fordert in einem Interview mit der APA eine Festschreibung der Finanzierung im nächsten Regierungsprogramm, zumal zwei Drittel der Touristen wegen der Berge nach Österreich kommen – und folglich auch die Alpenvereinswanderwege nützen. Damit wäre der Tourismus „der große Nutznießer“ der Tätigkeiten des Alpenvereins.
Deshalb ist für den ÖAV-Präsidenten die Finanzierung der Hütten eine „Aufgabe der Öffentlichkeit“. Die Betreuung, Instandhaltung sowie die Pächtersuche sei „schon genug“, fand er.
Politisch nach links gerückt
Dabei kann der Alpenverein politisch immer weniger erreichen. Früher als Hort der ÖVP geltend, haben sich auch dort die Grünbewegten breit gemacht, alles Heimatverbundene mit einem negativen Etikette umgeben oder aussortiert – in den 1980er Jahren wurde beschlossen, keine Gipfelkreuze mehr aufzustellen – und dafür maximale Klimaforderungen in den Verein eingebracht. Nicht finanzierbar. Das soll jetzt der Steuerzahler zahlen.
Kurzfristig gedacht
Kein Feld mehr im Land, das sich nicht unter den Mantel des Staates flüchtet, wo es sich bequem auf Kosten der Allgemeinheit leben lässt. Die Folgen davon, eine massive Abhängigkeit und künftige politische Gängelung, werden als Hypothek in die Zukunft verschoben. Und dann oft beklagt. Denn sie bleiben, wenn die Politiker die Subventionen nach Gutdünken kürzen, sobald sie die Ausrichtung des Subventionierten bestimmen.