Interessante Einblicke in die laufenden Verhandlungen der Verlierer-Koalition lieferte heute, Donnerstag, der Innenpolitik-Journalist der Kronen Zeitung, Claus Pándi.
Unter dem Titel „Menschlich, nicht politisch“ schrieb Pándi die seiner Meinung nach wahren Gründe, warum eine Zusammenarbeit zwischen der ÖVP, SPÖ und den Neos unumgänglich sei. Zwar hätten die drei Parteien „einfach keine Gemeinsamkeiten“, vor allem Schwarze und Rote hätten sich noch nie über den Weg getraut – und die Neos könnten mit der vom Geist niederösterreichischer Beamtenbündler getragenen ÖVP sowieso nichts anfangen.
Frau Nehammer will Frau Bundeskanzler bleiben
Pándi glaubt aber, und diesen Eindruck dürften inzwischen auch die meisten Österreicher haben, dass es in der Politik dieser Parteien nicht um große politische Fragen geht, sondern um den menschlichen Faktor. Der Ausgang der Koalitionsgespräche sei deshalb ganz einfach zu berechnen. Wörtlich meinte der Krone-Schreiber:
Karl Nehammer will Bundeskanzler bleiben, und noch mehr will, wie man so hört, auch Frau Nehammer Frau Bundeskanzler bleiben. Nicht viel anders ist die Lage bei Andreas Babler. Der will SPÖ-Chef bleiben und Vizekanzler werden, und, vor allem denkt, wie man nicht nur in Traiskirchen weiß, Frau Babler nicht daran, ihre Karriere als Schattenparteichefin jetzt schon an den Nagel zu hängen.
Schulden verbinden
Und weil bei einem Scheitern der Koalitionsgespräche die politischen Laufbahnen der Nehammers, der Bablers und der von Beate Meinl-Reisinger am Ende wären, würden wir im nächsten Jahr wohl oder übel die sogenannte “Zuckerl-Koalition” bekommen, prophezeite Pándi. Gemeinsamkeiten würden sich schon finden lassen – nach dem Motto: Schulden verbinden.