Während in Süddeutschland das Christkind zu Weihnachten Freude und Geschenke bringt, ist es im nördlichen Teil des großen Landes der Weihnachtsmann.
Postmitarbeiterin stiftete neues Brauchtum
Hier wie dort schreiben Kinder Briefe mit ihren Weihnachtswünschen. 1984 taten dies zwei Kinder aus Berlin und Sachsen und schickten ihren Brief in das brandenburgische Dörfchen Himmelpfort. Dort brachte es eine Postmitarbeiterin nicht übers Herz, die Briefe mit dem Vermerk „Empfänger unbekannt“ zurücksenden. Sie antwortete den Kindern selbst.
Diese Geste verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der damaligen DDR. Und so schickten immer mehr Kinder Briefe nach Himmelpfort. Nach der Wende nahm die Zahl der Poststücke stark zu, bis zu 2.000 Briefe pro Tag langten am Postamt ein. 1995 stellte die Deutsche Post 1995 erstmals zwei „Weihnachtsmannhelfer“ ein.
Schon 20 Weihnachtsmannhelfer
Mittlerweile sind es 20 Helfer geworden, die die vielen Briefe beantworten. 2023 waren es 300.000 Briefe, darunter 17.000 Wunschzettel aus 60 Ländern. Neben deutschen Kindern greifen auch chinesische, polnische, tschechische, griechische und litauische Kinder gern zum Stift.
Denn der Weihnachtsmann beantwortet nur handgeschriebene Briefe, die an die Adresse Weihnachtsmannhaus, Klosterstraße 23, 16798 Himmelpfort geschickt werden. Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums tragen heuer alle Antwortschreiben einen Weihnachtsmann-Sonderstempel.