„So geht gemeinsamer Widerstand! Ihr habt es durch öffentlichen Druck möglich gemacht, dass die Demo stattfinden kann!“ – so jubeln die Veranstalter der zuerst untersagten, dann aber doch genehmigten Protestaktion gegen die „Anti-Kickl-Koalition“.
Die Organisatoren „Fairdenken Austria“ und „Menschheitsfamilie“ verkündeten gestern, Freitag, die erfreuliche Nachricht. Demnach wurde die Veranstaltung neuerlich angemeldet und die Demo-Route wurde mit Rücksicht auf den wichtigen Einkaufssamstag abgeändert. Treffpunkt bleibt heute, Samstag, 12 Uhr, der Heldenplatz, wo Hannes Brejcha von „Fairdenken“ auf ein rot-weiß-rotes Fahnenmeer hofft.
Empörung über die Parteigrenzen hinweg
Die ursprüngliche Untersagung der Demo gegen die „Zuckerl-Koalition“ und für den Frieden durch die Landespolizeidirektion (LPD) Wien hatte über die Parteigrenzen hinweg für Empörung gesorgt. Vor allem hatte es keiner verstanden, dass zur selben Zeit in der Wiener Innenstadt eine linke Protestaktion genehmigt worden war. In den sozialen Medien ging es – wie berichtet – dementsprechend rund.
Untersagung einer unbequeme Demo
Die LPD Wien hatte die Untersagung damit begründet, dass die Prüfung ergeben habe, das Recht auf Erwerbsfreiheit der Betriebe der Wiener Einkaufsstraßen und das Interesse der Allgemeinheit am unbeeinträchtigten Verkehrsfluss würde jenem des Versammlungsanzeigers an der Durchführung der Versammlung überwiegen. Verfassungsexperten meinten daraufhin, dass mit diesem Argument in Zukunft jede unbequeme Protestaktion verboten werden könnte.
Übrigens: DIe Teilnehmer hätten sich vom Demo-Verbot ohnehin nicht abhalten lassen, in Wien zu protestieren. In den sozialen Medien wurde ein friedlicher Spaziergang angekündigt.