Mit erfundenen Geschichten sollen Menschen auf WhatsApp oder per SMS um Geld betrogen werden. Unbekannte Täter geben sich dabei als Töchter, Söhne oder Enkelkinder aus. Obwohl diese Betrugs-Masche nicht neu ist und in Medien seit Jahren davor gewarnt wird, fallen immer noch Leute darauf herein.
In Wien ist eine Mutter diesem „Tochter-Trick“ fast auf den Leim gegangen. Ihre vermeintliche Tochter hatte sich mit einem SMS mit der Nachricht „Hallo Mama, das ist meine neue Nummer. Mein Handy ist kaputt gegangen, würdest du mir auf WhatsApp schreiben auf dieser Nummer? +436765734645“. Nach Rückmeldung der kontaktierten Mutter schrieb die vermeintliche Tochter ihr (Rechtschreibfehler im Original):
Ich muss dringend 2 Zahlungen vor 17:00 Uhr leisten. Ich kann über diese Handy keine Zahlungen tätigen. Kannst du das für mich bezahlen? Ich schick das Geld morgen früh zurück.. OK?
Gemeine Abzockerei
Nach einer kurzen Konversation mit der echten Tochter wurde der Betrugsversuch glücklicherweise erkannt. Das Geschäft mit dem „Tochter-Trick“ platzte. Aber nicht immer durchschauen die Menschen diese miese Abzockerei mit der vorgegaukelten Not Angehöriger und überweisen Geld, um ihren vermeintlichen Kindern zu helfen, in Wahrheit finanzieren sie aber Internet-Verbrechern, meist im Ausland, ihr Dasein.
Sprechen Sie persönlich mit ihren Kindern
Die Polizei rät: Wenn Sie so eine Nachricht erhalten, unter keinen Umständen auf die Geldforderungen der Trickbetrüger eingehen! Der einfachste Weg ist es, nach so einer Nachricht mit Ihren Kindern persönlich zu sprechen. Geht das nicht, rufen Sie sie auf ihrer “alten” und bekannten Mobil- oder Festnetznummer an. Oft fliegt der Schwindel dadurch schon auf. Die Nummer des Absenders können Sie blockieren, um keine weiteren Nachrichten zu erhalten.
Sofort an die Bank wenden
Wenn Sie betrogen wurden, sollten Sie sich sofort an ihre Bank wenden. Möglicherweise kann die Überweisung gestoppt werden. Bedenken Sie aber, dass bei einer Echtzeitüberweisung keine Rückbuchung mehr möglich ist. Machen Sie Screenshots und erstatten Sie eine Anzeige bei der Polizei. Wenn Sie auf eine missbräuchliche Verwendung stoßen, können Sie eine Löschung beantragen. Die Internet-Ombudsstelle kann dabei behilflich sein. Mehr auf onlinesicherheit.at.
“Enkel-Trick” mit nachgeahmter Stimme
Der sogenannte „Enkel-Trick“, bei dem sich Kriminelle als nahestehende Person ausgeben und eine Notlage vortäuschen, ist schon seit Jahren weitverbreitet und funktioniert durch die emotionale Bindung zu Familienmitgliedern besonders gut. Durch die Möglichkeit, Stimmen mit KI-Werkzeugen zu klonen, wird diese Betrugsmasche in Zukunft weiter optimiert und beispielsweise durch täuschend echt wirkende Sprachnachrichten oder Anrufe ergänzt werden. Diese werden immer schwerer zu erkennen sein. In diesem Fall wird empfohlen, innerhalb der Familie Sicherheitsfragen festzulegen.
Mit Sicherheitsfragen oder Codewörtern können Sie sichergehen, ob Sie tatsächlich mit einem Familienmitglied sprechen. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl und handeln Sie niemals voreilig, wenn Sie den geringsten Zweifel haben! Versuchen Sie alternativ, die Echtheit eines Anrufs oder einer Nachricht mit persönlichen Fragen, die nur Ihr Kind beantworten kann, zu überprüfen.