Am Sonntag haben es die Steirer mit ihrer Stimme in der Hand, den Grazer Schloßberg beben zu lassen. Ein Beben, das bis nach Wien spürbar werden könnte.

22. November 2024 / 08:35 Uhr

Politische Landschaft der Steiermark steht vor gewaltigem Umbruch

In zwei Tagen, am 24. November, wählen 941.509 wahlberechtigte Steirerinnen und Steirer einen neuen Landtag. Alles deutet auf einen Erdrutschsieg der FPÖ mit Spitzenkandidat Mario Kunasek hin. ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler steuert auf ein Debakel zu.

ÖVP vor Absturz auf Platz zwei

„Wahltag ist Zahltag“, lautet ein Sprichwort. Und dieser „Zahltag“ scheint für die regierende ÖVP durchaus teuer zu werden. Eine letzte Umfrage, durchgeführt von der Lazarsfeld-Gesellschaft für den Sender oe24, sieht die Landeshauptmann-Partei bei 27 Prozent. Ein Minus von neun Prozentpunkten im Vergleich zu 2019. Damit würde der Partei jeder vierte Wähler den Rücken kehren.

Ihr Regierungspartner SPÖ käme auf 22 Prozent, ein Minus von einem Prozentpunkt. Abgestraft werden wohl auch die Grünen, die mit sechs Prozent sogar jeden zweiten ihrer Wähler von 2019 verlieren würden.

FPÖ vor historischem Ergebnis

Als eindeutiger Wahlsieger dürfte die FPÖ aus der Landtagswahl am Sonntag hervorgehen. Laut der Umfrage-Hochrechnung liegt die Partei in der Wählergunst bei 32 Prozent, was beinahe einer Verdopplung der Wählerstimmen im Vergleich zur letzten Wahl gleichkäme, bei der die FPÖ auf 17,49 Prozent der Stimmen kam und auf Platz drei gelandet war.

Spitzenkandidat Mario Kunasek kündigte gestern, Donnerstag, beim Wahlkampffinale in der Grazer Seifenfabrik an, im Fall seines Sieges keine Zeit verlieren zu wollen. Er werde bereits am Montag anfangen, aktiv für das Land zu arbeiten und viele Weichen neu stellen. Anders als auf Bundesebene sieht die steirische Landesverfassung vor, dass die stimmenstärkste Partei den Auftrag zur Regierungsbildung erhält.

FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl betonte dazu, dass die Entwicklungen auf Bundesebene zeigen würden, dass die FPÖ am Sonntag klar stärkste Kraft werden müsse, um eine Ausgrenzung und eine Verlierer-Koalition mit einem grünen oder pinken Beiwagerl zu verhindern.

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