Donald Trump und Kamala Harris

Weil heimische System-Medien nur aus Zeitungen zitieren, die gegen Donald Trump sind, wird dieser als “Böse” und Kamala Harris als “Gute” dargestellt.

USA

4. November 2024 / 11:38 Uhr

Deshalb machen österreichische System-Medien bei Polarisierung gegen Trump mit

In den USA wird morgen, Dienstag, ein neuer Präsident gewählt. Bis zuletzt wird in heimischen System-Medien nur ein einseitiges Bild vom Republikaner Donald Trump gezeichnet.

In der ServusTV-Sendung „Links. Rechts.Mitte“ ging man gestern, Sonntag, der Frage nach, warum in etablierten Medien der Republikaner Donald Trump als „Böser“, die Demokratin Kamala Harris dagegen als „Gute“ dargestellt wird.

Faschistische” Züge

Gleich zu Beginn machte der ehemalige Profil-Chefredakteur Herbert Lackner den System-Medien alle Ehre, indem er in Bezug auf Trump den italienischen Schriftsteller Umberto Eco zitierte, der 14 Kriterien für Faschismus aufgestellt hat. Nicht alle 14 Kriterien, so Lackner, würden auf alle Faschisten zutreffen, einige wie die Wissenschaftsfeindlichkeit oder der Nationalismus würden aber zu Trump passen. Lackner sagte also, Trump habe faschistische Züge.

Mit Anfang 70 USA in Diktatur verwandeln?

Dem widersprach Ralph Schöllhammer, Politologe und Exxpress-Kolumnist, entschieden. Der Begriff „Faschismus“ in Bezug auf Trump sei wahnsinnig überzogen. Trump plane keine Verschwörung oder wolle den amerikanischen Staat putschen, diesen in eine Diktatur verwandeln. Trump wäre knapp 70 Jahre alt gewesen, als er zum ersten Mal US-Präsident geworden sei. Dass Trump geplant habe, seine lange Karriere als Unternehmer so aufzubauen, dass er dann, mit Anfang 70, seinen “faschistischen Coup” landet, „kann man glauben, muss man aber nicht“.

Medien nehmen Trump wörtlich, aber nicht ernst

Hannelore Veit, langjährige USA-Korrespondentin des ORF, meinte, dass man in österreichischen Medien Trump nur in kurzen Auszügen sehen würde. Und immer dann, wenn er etwas sagt, „worüber wir uns aufregen können, was uns empört“. Seine Wähler aber würden in ihm viel mehr sehen. Trump habe Humor, den man hierzulande ausblenden würde. Trump-Anhänger würden ihn ernst, aber nicht wörtlich nehmen. Die Medien hingegen würden ihn wörtlich, aber nicht ernst nehmen.

Alles nur noch moralisch aufgeladen

In deutschen Medien wurde Trump in den vergangenen Wochen regelrecht verteufelt. Stern titelte mit „Sein Kampf“, Der Spiegel schrieb „Das Ende der Welt“. Bei Kamala Harris hieß es „Die Erlöserin“ (Süddeutsche Zeitung), oder „Kann diese Frau die Welt retten?“ (Falter). Woran dieses Schwarz-Weiß-Denken der Medien liegt, versuchte Publizistin Gudula Walterskirchen zu erklären. Es sei eines der Phänomene, die von den USA nach Europa geschwappt seien. Es gebe keine Differenzierung mehr, und es werde alles moralisch aufgeladen. Sachliche Kritik oder Diskussion? Die gebe es nicht mehr.

Österreichische Medien zitieren aus New York Times

In Österreich habe das Trump-„Bashing“ damit zu tun, „dass wir vor allem die liberalen Medien aus den USA konsumieren“, ergänzte Veit. Es werde aus der New York Times zitiert, die eine Leserschaft von etwa von zehn Millionen habe (Online und Print). Das sei in einem Land mit 340 Millionen Menschen ein sehr kleiner Teil. Detto aus der Washington Post, die noch viel weniger Leser hätte. Andere, weiter verbreitete Medien wie Fox News würden ein völlig anderes Bild von Trump und Harris zeigen.

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