Für den Wahlverlierer ÖVP werden die Ministerposten in einer möglichen Dreier-Koalition mit SPÖ und Neos oder Grünen rarer. Das hat personelle Konsequenzen.
Erstes Opfer dürfte EU-Ministerin Karoline Edtstadler sein. Medienberichten zufolge soll sie einer künftigen Regierung nicht mehr angehören. Sie wolle eine Anwaltskanzlei in Salzburg aufbauen. Das geht natürlich leichter mit einem fixen 10.000-Euro Salär pro Monat, denn ganz aus der Politik wolle sie nicht ausscheiden, sondern noch Nationalratsabgeordnete bleiben.
Corona-Maßnahmengegner werden aufatmen
Apropos bleiben: Was bleibt den Österreichern von Edtstadler in Erinnerung? Ein Spruch in der Corona-Zeit machte die Salzburgerin zur „Impf-Diktatorin“. Sie sagte wörtlich:
…dass mit der Einführung der Impfpflicht es eigentlich rechtswidrig ist, in Österreich zu wohnen und nicht geimpft zu sein. Und daran können sich dann auch andere Konsequenzen knüpfen…
Dass Edtstadler geht, wird die Corona-Maßnahmengegner wohl aufatmen lassen.
Nehammer könnte sich selbst angeloben
Während Edtstadler also aus der ersten Reihe in der Politik verschwindet, macht Wahlverlierer Karl Nehammer einen überraschenden, fast unmöglich anmutenden Karrieresprung: Er wird österreichischer Bundespräsident.
Hintergrund dieser innenpolitischen Sensation: Alexander Van der Bellen unterzieht sich in den nächsten Tagen in Wien einer Bandscheiben-Operation. Während der Behandlung und der Erholungsphase wird der Bundespräsident durch Nehammer vertreten. Ob Nehammer in dieser Zeit sich und seine neuen Freunde in der sogenannten Zuckerl-Koalition dann selbst angeloben wird?