Was jeder, der Mainstream-Medien konsumiert, vermutet, gibt es jetzt auch wissenschaftlich belegt: Eine Studie weist nach, dass Journalisten deutlich weiter links stehen als der Rest der Bevölkerung.
Starke linke Schlagseite
In der aktuellen Forsa-Umfrage erreichen die Grünen in der Bundesrepublik Deutschland nur noch neun Prozent der Stimmen. Dem stehen jedoch 41 Prozent der Journalisten entgegen, die laut der Langzeitstudie „Journalismus und Demokratie“ 2024 den Grünen nahestehen. 23 Prozent der 525 befragten Journalisten gaben sich neutral und meinten, zu „keiner Partei“ zu tendieren. Es folgen die SPD (16 Prozent), die CDU (acht Prozent), die Linke (sechs Prozent), die FDP (drei Prozent), „eine andere Partei“ (zwei Prozent) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (ein Prozent) an politischer Sympathie.
Fehlt da nicht etwas? Richtig. Die AfD liegt bundesweit bei Umfragen seit langem stabil bei 17 Prozent – und kommt bei den Journalisten gar nicht vor. Niemand steht ihr politisch nahe beziehungsweise wagt es, sich zu ihr zu bekennen.
Massive Selbstüberschätzung
40 Prozent der Befragten sind Mitarbeiter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, 61 Prozent bei einem privatwirtschaftlichen Medium wie Zeitungen und Zeitschriften. An Selbstvertrauen fehlt es den Journalisten nicht. Denn 74 Prozent halten den Journalismus in der Bundesrepublik Deutschland für glaubwürdig, und 82 Prozent von ihnen stimmten der Aussage zu, „man kann dem Großteil der Nachrichten in Deutschland meist vertrauen“.
Nicht mit Umfrageergebnissen kompatibel
Das Missverhältnis und der Linksdrall dieser Berufsgruppe zeigt sich deutlich, wenn man die aktuellen Umfragewerte entgegenstellt: Laut Forsa kommen die Unionsparteien auf 32 Prozent, die AfD ist zweitstärkste Partei, die SPD hält bei 16 Prozent, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei sieben, die FDP bei vier und die Linke bei drei Prozent. Der Anteil der „sonstigen“ Parteien ist mit zwölf Prozent hoch.
Mehrheit liefert linke Denkweise mit
Während SPD und FDP annähernd repräsentativ bei den Journalisten vertreten sind, gibt es einen starken Überhang am linkslinken Rand: Die Grünen sind extrem, die Linke leicht überrepräsentiert. Auf der anderen Seite sind die AfD, die Unionsparteien und BSW hingegen stark unterrepräsentiert.
Der Aussage „Journalisten neigen dazu, in ihrer Berichterstattung überwiegend die Positionen der Partei zu übernehmen, der sie am ehesten nahestehen“, stimmten 27 Prozent der Befragten zu, 34 Prozent antworteten „teils-teils“, 37 Prozent stimmten nicht zu und zwei Prozent antworteten mit „weiß nicht“ bzw. machten keine Angaben.
ORF-Arbeiterkammerwahl bestätigt Linksdrall
Die Erkenntnisse der Studie dürften stabil sein, denn sie decken sich mit den Ergebnissen der Arbeiterkammerwahl in Österreich im Mai. 84 Prozent der Arbeitnehmer im Sprengel des ORF stimmten im Frühjahr für die linken Listen, bestehend aus Sozialdemokraten, grünen Parteien und Kommunisten. Gerade noch sechs Prozent konnten die ÖVP und 1,6 Prozent die Freiheitlichen einheimsen.