Eigentlich sollte Joe Biden von den linken Demokraten wieder US-Präsident werden, doch jetzt ist er nur Wahlkampfhelfer – mit Schwächen.

USA

30. Oktober 2024 / 12:26 Uhr

Biden nennt Trump-Wähler „Müll“ – und Mainstream rückt zur Verteidigung aus

Die hässliche Fratze linken Hasses auf Andersdenkende zeigte gestern, Dienstag, US-Präsident Joe Biden.

Unglücklicher Witz

In einem Gespräch mit der Nichtregierungsorganisation „Voto Latino“, die junge Wähler hispanischer und lateinamerikanischer Herkunft zum Wählen motivieren will, nahm der ursprüngliche Präsidentschaftskandidat der Demokraten Bezug auf die Aussage eines Kabarettisten. Der hatte bei einer Veranstaltung des republikanischen Kandidaten Donald Trump scherzhaft die Insel Puerto Rico als „schwimmende Abfallinsel“ bezeichnet, weil das amerikanische Hoheitsgebiet ein Abfallproblem hatte.

Der Witz ging daneben, was auch das Wahlkampfbüro von Trump so sah und sich vom Vergleich distanzierte, wie CBS News berichtet.

Menschen als Müll

Biden griff nun gestern das Stöckchen auf und sagte, dass die Lateinamerikaner „gute, anständige und ehrenhafte Menschen” seien. Aber dann kam die folgenschwere Aussage bezogen auf Trump und dessen Anhäger:

Der einzige Müll, den ich da draußen schwimmen sehe, sind seine Unterstützer.

Kein Einzelfall

Was für eine Beleidigung von Andersdenkenden!

Schon eine andere demokratische Präsidentschaftskandidatin, nämlich Hillary Clinton, hatte eine solche Ansage gemacht. Sie sortierte 2016 die „Hälfte von Trumps Wählern” in einen „Korb der Kläglichen” („Basket of Deplorables“) ein und meinte damit, dass diese Rassisten, Sexisten, Islamophobe und Homophobe seien. Diese Aussage machte damals negative Schlagzeilen und ließ Clinton in der Wählergunst weiter sinken.

Reaktion Trumps

Trump bezog sich in seiner Antwort auf Bidens Wählerbeschimpfung auf diese damalige Aussage und meinte:

Müll ist schlimmer, denke ich, oder?

Sein designierter Vizepräsident J. D. Vance nannte die Worte Bidens „ekelhaft“.

Freundlich und unfreundlich

Das Weiße Haus bemühte sich umgehend um Schadenbegrenzung und erklärte, dass sich Biden nicht auf die Sympathisanten Trumps bezogen hatte, sondern auf Unterstützer des Kabarettisten.

Und sofort sprangen auch die Mainstream-Medien an, um die katastrophale Aussage zu relativieren. Der Spiegel fragt: „Hat Biden Trumps Anhänger ‘Müll’ genannt?”, NTV schreibt verharmlosend „Kontroverse nach Komiker-Aussage“. Der ORF spricht von „Auftritt“ und „Besänftigung“ auf Seiten Bidens und von „Aufspringen“ auf Seiten Trumps. Außerdem packt er in seinen Beitrag zu Bidens Ausrutscher gleich den „Sturm“ auf das US-Kapitol nach vermeintlicher „Aufwiegelung“ durch Trump im Jänner 2021.

Demokraten distanzieren sich

Doch nicht nur Trumps Wahlkampfbüro griff die inkriminierende Aussage Bidens auf und kritisierte den Inhalt. Selbst demokratische Politiker distanzieren sich vom amtierenden Präsidenten. So erklärte der Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, er würde „niemals die guten Menschen von Pennsylvania oder andere Amerikaner beleidigen, selbst wenn sie einen Kandidaten unterstützen, den ich nicht unterstütze“.

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