Das Kreuz – seit 2.000 Jahren untrennbar mit unserer Kultur verbunden. Die Grünen stören sich jedoch dran.

29. Oktober 2024 / 18:51 Uhr

Grüne fordern von Union Abnahme von Kreuz in Parteiräumlichkeit

Die Debatte um religiöse Symbole im Bundestag erreicht eine neue Dimension: Der Grünen-Abgeordnete Maik Außendorf hat in einem offenen Brief an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) gefordert, dass ein christliches Kreuz in einem Sitzungssaal der Unionsfraktion entfernt werden soll.

Grüne argumentieren mit Religion im politischen Raum

Wie die Junge Freiheit berichtet, ist der Hintergrund des Briefes die Verlegung einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses am 6. November in einen Raum der Union, bedingt durch Renovierungen im eigentlichen Sitzungssaal. Außendorf, Mitglied des Ausschusses, sieht im Kreuz eine Verletzung der religiösen und weltanschaulichen Neutralität, da es als Symbol einer bestimmten Religion andere Menschen ausgrenzen könne. “Der Deutsche Bundestag sollte ein Ort sein, der die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegelt”, schreibt Außendorf. Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, reagierte deutlich und bezeichnete Außendorfs Forderung als provozierend. Frei betonte, dass das Kreuz als verbindendes Symbol zu verstehen sei und nicht ausgrenze. Er sieht die Haltung der Grünen als Angriff auf die christlichen Werte der Union.

Kreuz ist historisches und kulturelles Erbe

Die Forderung nach einer “neutralen Umgebung” im Bundestagssaal spiegelt eine größere Debatte über die Rolle religiöser Symbole in staatlichen Räumen wider. Während die Grünen auf Neutralität pochen, sehen Union und AfD im Kreuz ein kulturelles und historisches Erbe, das Respekt verdient. Die Auseinandersetzung erinnert an die hitzige Debatte von 2018, als Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in jedem bayerischen Staatsgebäude das Aufhängen eines Kreuzes angeordnet hatte (Süddeutsche Zeitung berichtete). Dies führte zu zahlreichen Beschwerden und Klagen, die schließlich 2023 vom Bundesverwaltungsgericht entschieden wurden. Ob und wie sich die rote Bundestagspräsidentin letztlich positionieren wird, bleibt abzuwarten.

Union im Rückzug von christlichen Positionen

In den vergangenen Jahren hat die CDU/CSU vermehrt Positionen aufgeweicht, die einst das christlich-konservative Profil der Partei geprägt hatten. Themen wie die “Ehe für alle”, die Öffnung gegenüber progressiveren Ansichten bei der Abtreibung und sogar beim Religionsunterricht in Schulen haben einige Anhänger irritiert. Insbesondere in der Wählerschaft der Union gibt es Unbehagen darüber, dass die Partei den Kurs um ihre christlichen Wurzeln verliere, wie Kritiker bemängeln. Nun stellt sich die Frage, ob die Union dem Druck der Grünen in der Kreuz-Debatte nachgeben wird.

AfD als Anlaufstelle für enttäuschte Christen

Die AfD versteht sich als Partei, die christliche Werte kompromisslos hochhalten will und wirbt offen mit ihrer Ablehnung von Multikulturalismus und einem Staatsverständnis, das christliche Symbole verdrängt. Damit spricht sie gezielt Wählergruppen an, die sich von der Union abgewendet haben. Diese Debatte um das Kreuz im Bundestag mag nur ein Symbol sein, doch sie zeigt eine zunehmende Spannung und Spaltung im bürgerlichen und konservativen Lager. Während die Union sich darum bemüht, ihre Positionen der öffentlichen Meinung einer zunehmend überfremdeten Gesellschaft anzupassen, präsentiert sich die AfD als Anlaufstelle für jene, die sich eine klare Rückkehr zu traditionellen Werten wünschen.

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