Deutschlands Wirtschaftsleistung geht bergab. Da hilft auch kein Schönreden, wie es insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz gern betreibt.

27. Oktober 2024 / 18:46 Uhr

Scholz gegen Schlechtreden: Umfrage im Ausland zeigt seine Blindheit

Unternehmen und Verbände klagen über die Regierungspolitik, die direkt in den Niedergang führt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will das nicht gelten lassen. Immer wieder hatte er davor gewarnt, den Wirtschaftsstandort Deutschland schlechtzureden.

Mehr als 1.200 Unternehmen im Ausland befragt

Nun haben sich die Auslandshandelskammern in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) im Ausland umgehört. Laut einer Umfrage unter 1.250 internationalen Unternehmen aus verschiedenen Regionen der Welt sehen andere sehr klar auf Deutschland.

Viel Kritik, wenig Lob

Unter den Befragten sind etwas mehr als die Hälfte Tochtergesellschaften oder Zweigstellen deutscher Firmen, die anderen sind internationale Konzerne mit und ohne Niederlassung in der Bundesrepublik. Fast jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) sieht den Stern Deutschlands sinken. Demnach hätte das Image der Bundesrepublik in den vergangenen fünf Jahren gelitten.

40 Prozent der Befragten attestierten dem Standort Wirtschaftsfreundlichkeit, ein gutes Drittel nur mittelmäßige und mehr als ein Viertel sieht ihn als wirtschaftsunfreundlich an.

Guter Ruf nur noch in unterentwickelten Ländern

Interessant ist, wer zufrieden und wer kritisch ist: Unternehmen aus der Eurozone und der Asien-Pazifik-Region sowie aus China sind kritisch, lobend äußerten sich Unternehmen aus Afrika und dem Mittleren Osten sowie aus Süd- und Mittelamerika.

Die kritische Stimmung schlägt aber durch. Nur 43 Prozent empfehlen Investitionen in der Bundesrepublik, 32 Prozent blieben neutral, und 25 Prozent rieten davor sogar ab. Das negative Bild trägt auch zur fatalen Lage der Wirtschaft bei: Die bundesdeutsche Wirtschaft soll in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen. Noch im Frühjahr hatte die Ampel-Regierung ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,3 Prozent angekündigt.

Klare Forderungen zur Problemlösung

Für den Außenwirtschaftschef der DIHK, Volker Treier, ist das Ergebnis der Umfrage ein „klares Alarmsignal“. Und weiter:

Es ist höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik wieder auf die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandortes konzentriert. Dafür muss sie die entscheidenden Standortfaktoren verbessern.

Lösungsvorschläge sind: Bürokratieabbau, Rechtssicherheit und ein wirtschaftsfreundliches Klima.

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