Tom Buhrow (links) kann gut lachen – auf sein Konto wandern jährlich fast eine halbe Million Euro an Steuergeldern.

24. Oktober 2024 / 10:02 Uhr

ARD-Bosse verdienen rund halbe Million jährlich – mehr als der Bundeskanzler

Die kürzlich veröffentlichte Gehaltsliste der ARD-Intendanten sorgt für Diskussionen. Mit bis zu 427.800 Euro pro Jahr verdienen die Chefs der öffentlich-rechtlichen Sender nicht nur mehr als der Bundeskanzler, sondern auch ein Vielfaches dessen, was systemrelevante Berufe wie Krankenschwestern oder Pflegekräfte erhalten.

WDR-Intendant Tom Buhrow an der Spitze

An der Spitze der Gehaltsskala steht Tom Buhrow (66), der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) und ehemalige Moderator der Tagesthemen. Wie die Bild berichtet, erhielt Buhrow laut den von epd Medien veröffentlichten Zahlen 2023 ein Gehalt von stolzen 413.100 Euro. Hinzu kommen Sachbezüge für einen Dienstwagen im Wert von sowie eine Aufwandsentschädigung von insgesamt rund 15.000 Euro. Insgesamt beläuft sich sein Verdienst auf 427.800 Euro – deutlich mehr als das Jahresgehalt von Olaf Scholz. Zum Vergleich: Dieser verdient als Bundeskanzler „nur“ rund 360.000 Euro im Jahr.

Luxusgehälter auch in kleineren Anstalten

Aber nicht nur die großen Sender zahlen hohe Gehälter. Selbst Intendanten von kleineren Rundfunkanstalten wie Radio Bremen oder dem Saarländischen Rundfunk verdienen weit überdurchschnittlich. Yvette Gerner (57), Chefin von Radio Bremen, kommt auf 281.347 Euro pro Jahr, während der Intendant des Hessischen Rundfunks (HR), Florian Hager (48), 255.000 Euro abkassiert. Auch der MDR mit der ehemaligen Intendantin Karola Wille zahlt großzügig: Sie erhielt bis Ende Oktober 2023 stolze 259.151 Euro.

Systemrelevante Arbeit um vielfaches niedriger belohnt

Die Gehälter der ARD-Intendanten wirken umso beeindruckender, wenn man sie mit den Einkommen von Menschen in Berufen vergleicht, die als systemrelevant gelten. Eine examinierte Krankenschwester verdient in Deutschland im Durchschnitt etwa 38.000 Euro brutto im Jahr – eine Summe, die weit unter den sechsstelligen Bezügen der Medienmanager liegt. Dabei spielt das Gehalt nicht nur in der Debatte über soziale Gerechtigkeit eine Rolle, sondern auch in der Frage nach der Wertschätzung von Berufen, die eine tragende Säule der Gesellschaft bilden.

Steuerzahler finanzieren teure Rundfunk-Bosse

Ein weiteres Argument in der Debatte ist die Finanzierung dieser hohen Gehälter. Die öffentlich-rechtlichen Sender werden durch Rundfunkgebühren finanziert, die von jedem Haushalt gezahlt werden müssen. Dies führt zur Frage, ob es moralisch vertretbar ist, dass Intendanten mehr verdienen als etwa der Bundeskanzler, während viele Menschen, die die Gebühren zahlen, in Berufen arbeiten, die für das tägliche Funktionieren der Gesellschaft essenziell sind und dafür erheblich weniger entlohnt werden. Es bleibt jedoch mehr als fraglich, ob die Verantwortlichen auf diese Diskussion reagieren werden.

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