Dirk Stermann und Christoph Grissemann machen sich in ihrer ORF-Sendung „Willkommen Österreich“ gerne über gesundheitliche Probleme bei Politikern lustig. Anders als bei Fällen, die die FPÖ betreffen, entschuldigten sich die beiden Sch(m)erzkekse jetzt bei einer grünen Vizebürgermeisterin dafür.
Die beiden Halblustigen hatten sich in ihrer “Satire”-Sendung vom 15. Oktober über die Aussprache der Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch lustig gemacht, die wegen eines Sprachfehlers das Bundesland Vorarlberg als „Vorahberg“ ausgesprochen hatte. Dem nicht genug, legten Stermann und Grissemann ihr diese Aussprache in weiterer Folge unter anderem als „Weinerlichkeit“ aus.
Offener Brief an ORF-Staatskünstler
Schoch reagierte auf der Plattform X mit einem offenen Brief auf diese Pietätlosigkeit der ORF-Lästermäuler. Sie schrieb:
Meine vermeintlichen Ausspracheprobleme haben nichts mit dem Bregenzer Dialekt zu tun. Tatsächlich sind sie eine Folge einer neurologischen Stimmstörung, die als spasmodische Dysphonie vom Adduktor-Typ bekannt ist. Diese Erkrankung verursacht unwillkürliche Verkrampfungen der Kehlkopfmuskulatur und beeinträchtigt den Sprechvorgang massiv. Was für Sie wie „weinerliches“ Sprechen wirkt, ist in Wirklichkeit ein offener Kampf vor der Kamera, verständlich sprechen zu können.
Grissemann und Stermann entschuldigen sich per Mail
Heute, Montag, teilte Schoch auf X mit, dass sie nach ihrem offenen Brief an die beiden ORF-Moderatoren von diesen eine Entschuldigung bekommen hätte.
Hofer-Parodie zitternd am Stock
Allerdings ist das bei Gott nicht der erste “Satire”-Eklat in dieser ORF-Sendung. Stermann und Grissemann hatten sich in einem Video über den Gesundheitszustand des damaligen FPÖ-Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl, Norbert Hofer, lustig gemacht, indem man in einer Hofer-“Parodie” diesen zitternd am Stock haltend von einem Sessel aufstehen ließ. Hofer benötigt den Stock nach einem schweren Paragleiter-Unfall 2003 in der Steiermark als Stütze. Bei Hofer hat sich dafür keiner entschuldigt.
Witze über Tod von Jörg Haider
Grissemann und Stermann überschritten den schmalen Grat zwischen Satire und Pietätlosigkeit auch genüsslich, als sie über den Tod des früheren Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider Witze gerissen hatten. Stermann sagte damals unter anderem:
Was ist los in diesem Land? Es ist der dritte Superstar, der dritte Held – nach Jochen Rindt und Falco – der im Auto verunfallt. Wo ist der ÖAMTC, wenn man ihn braucht?
Entschuldigung bei den Hinterbliebenen? Fehlanzeige. Das machen die beiden Staatskünstler, die bei den Corona-Hilfszahlungen als besonders Begünstigte hervorgestochen waren, offensichtlich nur bei ihrer eigenen Klientel, den Grünen.