Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sucht nach neuen Wegen, mehr Soldaten zu rekrutieren.

17. Oktober 2024 / 07:57 Uhr

Selenskyj stellt Weichen für Einberufung von 16- und 17-Jährigen

Kürzlich beschloss das ukrainische Kabinett, dass junge Männer im Alter von 16 bis 25 Jahren, die ihren Pass beantragen, automatisch im Militärregister „Oberig“ erfasst werden. diese Neuerung wirft Fragen auf, ob dies ein Schritt hin zu einer möglichen zukünftigen Einberufung jüngerer Ukrainer für den Militärdienst sein könnte.

Mögliche Senkung des Rekrutierungsalters auf 16 Jahre

Wie die (ukrainisch-sprachige) unian berichtet, soll diese Maßnahme vor allem bürokratische Hürden abbauen, da die jungen Männer nun ohne persönlichen Besuch in den Rekrutierungszentren erfasst werden. Die Daten stammen aus staatlichen Registern, was den Prozess effizienter gestaltet. Die automatische Registrierung auch von 16-Jährigen in das Militärsystem lässt jedoch Beobachter vermuten, dass die Ukraine eine Senkung des Einberufungsalters plant. Die militärische Lage im Land bleibt mehr als angespannt, und der Bedarf an Soldaten könnte den Druck auf die Regierung erhöhen, jüngere Altersgruppen zu mobilisieren. Dies würde eine deutliche Veränderung der bisherigen Wehrpflichtpraxis bedeuten.

Forderungen der USA nach Senkung des Einberufungsalters

Hinzu kommt, dass die USA, wie ntv berichtet, in den jüngsten Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj signalisiert haben, dass die Ukraine das derzeitige Einberufungsalter von 25 Jahren senken sollte. Dies könnte darauf hinweisen, dass der Druck von außen wächst, die Mobilisierung auf jüngere Altersgruppen auszuweiten. Angesichts der militärischen Herausforderungen und des Bedarfs an Rekruten, allen voran aber auch angesichts der finanziellen Abhängigkeit vom Westen, könnte die ukrainische Regierung gezwungen sein, diese Forderungen zu berücksichtigen.

Betroffenheit von im Ausland lebenden Ukrainern

Besonders bemerkenswert ist, dass die neue Regelung auch Ukrainer betrifft, die im Ausland leben. Ihre Daten werden ebenfalls automatisch in das „Oberig“-Register aufgenommen, sodass auch sie potenziell für den Wehrdienst in Frage kommen könnten. Dieser Umstand erzeugt vor allem bei den ins Ausland geflüchteten Ukrainer für Betroffenheit. Die Situation bleibt ungewiss, doch es wird zunehmend deutlich, dass die Ukraine nach radikalen Wegen sucht, ihre militärische Kapazität auszubauen.

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