Zentrum der Sprachverhunzung: das ORF-Zentrum am Küngiglberg in Wien-Hietzing.

16. Oktober 2024 / 15:34 Uhr

„Mitgliederinnen und Mitglieder“: ORF vergendert seinen Bildungsauftrag

Die penetrante Genderei hat schon so manchen Seher bzw. Hörer vom ORF-Angebot vertrieben. Wenn etwa ÖVP-Kanzler Karl Nehammer im ZIB-Gespräch rund 20 Mal innerhalb weniger Minuten „Expertnnnen und Experten“ oder „Politikernnnen und Politiker“ stammelt, fragt man sich wirklich, ob das Realsatire ist. Jahrhundertelang wusste jeder Bürger, dass das generische Maskulinum deshalb verwendet wird, weil es die kürzest mögliche Form ist und dass damit – etwa bei Experten oder Politikern – alle gemeint sind, also Manderln und Weiberln. Aus diesem Grund verwenden auch die meisten Medien weiterhin das generische Maskulinum – nicht zuletzt, weil es die Verständlichkeit erleichtert und – vor allem bei Printmedien – Platz spart, der mit sinnvollen Informationen gefüllt werden kann statt mit endlosem Gender-Wiederholungs-Gaga.

Wann kommt der „Gendergap bei Clowninnen“?

Nicht so im ORF – hier werden sogar Gender-Blüten erfunden, die Freunde der deutschen Sprache wohlig erschaudern lassen. So erhob etwa Radio Wien-Programmchefin Jasmin Dolati in einer ihrer sonntäglichen „Talk im Turm“-Plaudersendungen einmal die Forderung, es müsse auch „Clowninnen“ geben. Dass der Clown ein aus dem Englischen entlehntes Maskulinum ist und es im Englischen keine weibliche Form dazu gibt – es sei denn, man erfindet sie -, dürfte bei der Sprachverdrehung keine Rolle gespielt haben. Apropos Gleichberechtigung: Wir warten gespannt auf einen investigativen Beitrag – etwa im Wirtschaftsmagazin „Eco“ – über den „Gendergap bei Clowninnen“.

„Gamerinnen und Gamer“ stürmten das Wiener Rathaus

Aber bleiben wir gleich beim vergenderten Englisch auf Radio Wien: Am letzten Freitag berichtete man in den Nachrichten über die „15. Game City“ am Wochenende im Wiener Rathaus und über die zahlreichen „Gamerinnen und Gamer“, die sich dort tummeln würden.

Wie „Mitgliederinnen und Mitglieder“ am besten Strom sparen

Den Vogel schoss heute, Mittwoch, eine Sprecherin im Nachrichtenmagazin „aktuell nach eins“ auf ORF2 ab: Im (sechsten) Beitrag über eine Stromspar-Gemeinschaft schwadronierte die Dame (müsste es nicht “Damin” heißen?) am Schluss über deren „Mitgliederinnen und Mitglieder“. Wer will da noch daran zweifeln, dass der ORF seinem Bildungsauftrag nach bestem Wissen und Gewissen nachkommt und die Zwangs-Haushaltsabgabe eh eine Okkasion für dermaßen geballte Unterhaltung ist?

Macht sich Ratte Rolf-Rüdiger über eigenen Sender lustig?

Immerhin kann man es noch als echte Satire betrachten, wenn „Extra WOW“-Blödelratte Rolf Rüdiger am Montag eine begeisterte Anruferin in der Radio Wien-Sendung als „Fanin“ bezeichnete. Über wen sich das Ratzilein da wohl lustig gemacht hat…?

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