Ein Jahr vor der Bundestagswahl am 28. September 2025 zeichnet sich nach wie vor eine krachende Niederlage der “Ampel”-Regierungsparteien ab. Im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa erreichen alle drei Parteien gemeinsam nur 31 Prozent. Großer Verlierer der Umfrage ist allerdings das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).
BSW verliert zwei Prozentpunkte
In der von der Bild veröffentlichten Umfrage scheinen die Wähler dem BSW mitzuteilen, was sie von der Kungelei des Bündnisses mit den Kartellparteien im Osten halten. Entgegen ihrer Lippenbekenntnisse vor den Landtagswahlen hatte sich das BSW nämlich nahtlos in die Brandmauer gegen die AfD eingereiht. Grenzwertig war das Verhalten des BSW in Thüringen.
Somit erreicht das BSW bundesweit bei einem Verlust von zwei Prozentpunkten nur noch einen Wert von acht Prozent. Gleich jeder Fünfte ihrer Unterstützer kehrte der Partei binnen kurzer Frist den Rücken.
AfD legt zu
Weiterhin stark präsentiert sich hingegen die Alternative für Deutschland (AfD). Im Vergleich zur letzten Umfrage konnte die Partei sogar einen Prozentpunkt auf 20 Prozent zulegen und festigte damit ihre Position als zweitstärkste Kraft im Parteienspektrum. Co-Bundesvorsitzende Alice Weidel wird bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidatin der AfD ins Rennen gehen.
Regierungsparteien desolat
Die “Ampel”-Parteien SPD, Grüne und FDP sind mit zusammen 31 Prozent nach wie vor meilenweit von einer parlamentarischen Mehrheit entfernt. Die Grünen verharren auf mageren elf Prozent, die FDP würde mit vier Prozent den Einzug in den neuen Bundestag verpassen. Einzig die SPD kann mit 16 Prozent einen Prozentpunkt zulegen. Angesichts ihrer elf Prozent nehmen sich die Bundeskanzlerambitionen des grünen Wirtschaftsministers Robert Habeck ebenso größenwahnsinnig wie lächerlich aus.
Unionsparteien am ersten Platz
Laut der Umfrage würden derzeit 31 Prozent den Unionsparteien CDU und CSU ihre Stimme geben, was den Verlust von einem Prozentpunkt bedeutet. Angesichts von Regierungsverhandlungen in Thüringen und Sachsen, wo die CDU auf Unterstützung der Wagenknecht-Partei angewiesen ist, könnte es parteiintern allerdings zu Verwerfungen kommen.
CDU im Dilemma
Sahra Wagenknecht ist eine entschiedene Kriegsgegnerin und tritt vehement für Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine ein. Demgegenüber steht die Position der Bundes-CDU mit Parteichef Friedrich Merz, der so lange Krieg führen will, bis die Ukraine den Konflikt für sich entschieden hat.
In der Mitte stehen mittlerweile die CDU-Landesvorsitzenden von Thüringen (Mario Voigt) und Sachsen (Michael Kretschmer), die ohne Koalition mit Wagenknecht nicht Ministerpräsidenten werden können. Am letzten Freitag veröffentlichten sie gemeinsam mit dem Brandburger SPD-Ministerpräsidenten Dietmar Woidke einen Gastartikel in der FAZ, in dem sie eine “aktivere diplomatische Rolle Deutschlands” im Ukraine-Konflikt forderten, was als Zugeständnis an Wagenknecht zu verstehen ist. Vor allem aber eine Haltung, die im Gegensatz zur Bundes-CDU steht, die voll auf Waffenlieferungen und Krieg setzt.