Alexander Van der Bellen

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist als starker Raucher bekannt. Jetzt stehen seinesgleichen im Visier Brüssels.

30. September 2024 / 12:11 Uhr

Verbots-EU: Brüssel will das Rauchen auch im Freien verbieten

Niemand, der heuer 15 wird oder jünger ist, soll jemals legal Zigaretten erwerben können. Nicht mit 18, nicht mit 21, nicht mit 90. Es ist das ausgesprochene Ziel der Europäischen Kommission, bis 2040 eine „rauchfreie Generation“ in der EU zu schaffen. Die Initiative „First European Tobacco-Free Generation by 2030“ hat das klare Ziel, die erste Generation heranzuziehen, die ohne den schädlichen Einfluss des Tabak-Konsums aufwächst.

Großbritannien als Vorbild

Vorbild ist das aus der EU ausgetretene Großbritannien. Dort sollen ab 2027 Jugendliche keine Tabakwaren mehr kaufen können. Dafür sprachen sich im April nach einer ersten Anhörung 383 Parlamentarier aus, 67 stimmten dagegen. Damit nahm das Gesetz die erste Hürde. Teil des Beschlusses waren auch Rauchverbotszonen im Freien.

Rauchen im Freien wird eingeschränkt

Mitte September hat die EU-Kommission nun selbst ein umfassendes Rauchverbot im öffentlichen Raum ins Spiel gebracht: nicht nur in, sondern auch vor öffentlichen Gebäuden, nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch in deren Haltestellenbereichen, nicht nur in Hallenbädern, sondern auch Freibädern sowie ganz generell in Parkanlagen. In den kommenden Wochen wird die Forderung nach dem Rauchverbot im Europäischen Parlament zur Abstimmung kommen.

Verbote, Verbote, Verbote

Dabei zielt Brüssel aber nicht nur auf Tabak. Die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakide will die „Entnormalisierung des Konsums von herkömmlichen Tabakprodukten und neuen Produkten“. Diesem Wunsch haben schon einige EU-Länder entsprochen. So verbietet Belgien ab 2025 die Einweg-E-Zigaretten.

In den Niederlanden dürfen Tabakwaren nicht mehr sichtbar angeboten werden, Werbung ist vollkommen untersagt.

Missglückt in Neuseeland

Dass sich die Bürger solche Gängelungen nicht lange gefallen lassen, zeigt Neuseeland. Bereits in den 1990er Jahren war dort das Rauchen an Arbeitsstätten verboten worden, 2004 dann in Lokalen. 2010 wurden die Steuern auf Zigaretten um 165 Prozent angehoben, womit die Tabakpreise heute zu den höchsten der Welt gehören. Umgerechnet 21,63 Euro muss man hier für eine einzelne Packung Zigaretten bezahlen.

Ab Juli 2024 hätte der künftigen Generationen das Rauchen verboten werden sollen. An sie hätte lebenslang kein Tabak mehr verkauft werden dürfen. Doch kurz davor wählten die Neuseeländer die linke Verbotspolitik ab. Im Oktober 2023 entschieden sie sich für einen politischen Richtungswechsel.

Mehr Freiheit und Eigenverantwortung

Die neue, rechte Regierung kippte das drakonische Anti-Tabak-Gesetz; es dürfen auch die jungen Neuseeländer frei entscheiden, ob sie eine Zigarette rauchen oder nicht.

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