Die beiden Vorsitzenden der grünen Partei, Ricarda Lang und Omid Nouripour, kündigten heute, Mittwoch, in Berlin überraschend ihren Rücktritt an. Ein Entschluss, der nicht ganz freiwillig erfolgt sein dürfte. Beim kommenden Parteitag muss damit ein neuer Vorstand gewählt werden.
Parteiapparat stürzt erfolglose Vorsitzende
Nachdem sich die Bürger in Thüringen und zuletzt in Brandenburg von den Grünen befreit hatten, befreite sich heute die grüne Partei von ihren Co-Vorsitzenden Lang und Nouripour. Insgesamt endeten heuer alle drei Landtagswahlen und die EU-Wahl in einem Debakel. In letzten Umfragen ist die Partei bundesweit unter die Zehnprozent-Marke gefallen. Zu viel für die Machtpolitiker der Partei, die in Landesregierungen und der Bundesregierung um ihre Ämter und Pfründe bangen müssen. Allen voran Wirtschaftsminister Robert Habeck, der gar davon träumt, einmal Bundeskanzler zu werden.
Pathetische Abgangs-Rede über “segensvolles Wirken”
Die vorbereiteten Rücktritts-Stellungnahmen der Parteivorsitzenden trieften vor Pathos, wie man sie sonst nur von autokratischen Systemen wie China kennt.
Nouripour gestand ein, dass sich die Grünen in der „tiefsten Krise in einer Dekade“ befänden. Beratungen hätten ergeben, dass es einen „Neustart“ brauche. Deshalb habe der Bundesvorstand entschieden, dass es Zeit sei, die Geschicke dieser „großartigen Partei“ in neue Hände zu legen. Sie bitten ihre „geliebte Partei“ am nächsten Bundesparteitag einen neuen Vorstand zu wählen. Sie seien stolz darauf, was die Grünen unter ihrer Führungszeit geschaffen hätten, lobte sich Lang selbst. Beide verknüpften die Zukunft und das „segensvolle Wirken“ der Grünen mit der Zukunft Deutschlands und Europas.
