Die Wahl ist geschlagen und die SPD darf sich laut erster Hochrechnung über einen knappen Sieg im Kopf-an-Kopf-Rennen mit der AfD freuen. Im Vergleich zu 2019 können die Roten und die Blauen stark zulegen.
SPD im Hochgefühl
Laut ersten Hochrechnungen dürfte die SPD mit 31,8 Prozent vor der Alternative für Deutschland mit 29,2 Prozent der Stimmen liegen. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert spricht in der ARD von einer furiosen Aufholjagd seiner Partei. „Wir sind der Sieger des Abends und wir haben gesehen, dass hier lediglich taktisch abgestimmt wurde“, sagte AfD-Chefin Alice Weidel bei der Wahlparty ihrer Partei in Potsdam.
CDU als roter Mehrheitsbeschaffer
Damit dürfte sie recht haben. Denn weit abgeschlagen ist die CDU mit 11,6 Prozent (minus vier Prozentpunkte) – für CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann eine „bittere Niederlage“. Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte sich kurz vor der Wahl für SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke ausgesprochen – die Wähler haben sich dann offensichtlich für den Schmid und gegen den Schmidl entschieden. Alle Parteien hatten nur noch ein Ziel: Verhindern eines AfD-Sieges. Strategisch gingen diese Wähler zur SPD, und die anderen schauten durch die Finger.
Linksverschiebung
Dramatisch sieht es daher für die Grünen aus, die sich mindestens halbieren (4,7 Prozent). Laut aktuellem Stand werden die Linken nicht mehr in Landtag vertreten sein; sie erreichen nur 3,8 Prozent der Stimmen. Dafür hat das Bündnis Sahra Wagenknecht auf Anhieb zwölf Prozent der Stimmen erreicht.
Junge Wähler stabil rechts
Bei jungen Menschen von 16 bis 34 Jahre ist die AfD klar stärkste Partei. Man sei „extrem zufrieden“ mit dem Ergebnis, so Weidel.
Die Wahlbeteiligung dürfte mit 73 Prozent deutlich über jener vor fünf Jahren (61,3 Prozent) liegen.