„Es war sehr emotional, Christian schläft jetzt“, sagte Christine Weber, die Mutter des im Iran freigelassenen Wiener Studenten Christian Weber, nach der Ankunft ihres Sohnes in Wien gegenüber unzensuriert.
Wie berichtet, war der 29-Jährige am Montag überraschend aus der Haft im “Gottesstaat” freigelassen worden. Die Bürokratie im Land und abgesagte Flüge der Fluglinien nach Teheran verzögerten dann die Rückreise des Studenten, der zwei Jahre im Gefängnis gesessen hatte, weil er fälschlich als Spion beschuldigt, später wegen Waffenbesitzes verurteilt worden war. Heute, Freitag, ist Weber aber sicher in Wien gelandet – zur Freude der ganzen Familie, die ihn in die Arme geschlossen hatte.
Mahnwachen und Bittbriefe
Während das Außenamt von einem „unermüdlichen Einsatz seines Teams in Teheran“ gesprochen hatte, war Christine Weber nicht immer von diesem überzeugt. In vielen Briefen an ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg und ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer listete sie Versäumnisse auf, in zahlreichen Mahnwachen vor dem Bundeskanzleramt und vor dem Parlament forderte die Mutter die Politiker auf, endlich für die Freilassung ihres Sohnes tätig zu werden.
Nach Erholung kommt Aufarbeitung
Einer, der sich von Anfang an für die Freilassung des Österreichers bemüht hatte, war FPÖ-Nationalratsabgeordneter Martin Graf, der sowohl bei Mahnwachen anwesend war, als auch bei verschiedenen Botschaften und direkt im Außenministerium interveniert hatte, um den jungen Mann freizubekommen. Graf sagte gegenüber unzensuriert:
Jetzt gönne ich Christian und seiner Familie Erholung von dem jahrelangen Martyrium. Danach kommt die Zeit der Aufarbeitung der Fehler und Unwilligkeit unseres in dieser Angelegenheit untätigen – ja sogar blockierenden – Außenministers.
Begnadigt wegen Mohammeds Geburtstag
Anscheinend wurde Weber, der seine kurios zustandegekommene Strafe noch zweieinhalb Jahre absitzen hätte müssen, vom obersten Führer des Iran, Ali Chamenei, begnadigt. Und zwar anlässlich des Geburtstagsfestes des islamischen Propheten Mohammed sowie des schiitischen Gelehrten Dschafar Sadik, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim heute, Freitag, meldete.