„Kondome verschiedener Geschmacksrichtungen“ sind nicht Teil des offiziellen Lehrplans, sagt der Bildungsminister. Sexualerziehung in der Volksschule offensichtlich schon.

3. September 2024 / 14:53 Uhr

Polaschek: Präsentation von Kondomen verschiedener Geschmacksrichtungen in Schulen nicht vorgesehen

In einer heute, Dienstag,  veröffentlichten Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Bildungssprechers Hermann Brückl hat Bildungsminister Martin Polaschek klargestellt, dass es in Österreichs Schulen keine vom Bildungsministerium approbierten Sexfilme gibt und dass eine Präsentation von Kondomen in verschiedenen Geschmacksrichtungen im Unterricht nicht vorgesehen ist. Diese Antwort bezieht sich auf einen Vorfall, bei dem angeblich unangemessene Inhalte im Schulunterricht gezeigt worden waren.

Auswahl von Unterrichtsmaterialien Sache der Schulen und Lehrer

Die Anfrage zielte unter anderem darauf ab, ob es tatsächlich vom Bildungsministerium genehmigte Sexfilme für den Schulunterricht gibt und wie diese genehmigt werden. Polaschek stellte unmissverständlich klar: „Vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung werden keine Filme im Sinne des § 15 Schulunterrichtsgesetz für geeignet erklärt und deshalb selbstredend auch keine Sexfilme approbiert.“ Dies bedeutet, dass die Verantwortung für die Auswahl von Unterrichtsmaterialien bei den Schulen und Lehrkräften liegt und nicht direkt vom Ministerium ausgeht.

Verstörte Kinder durch nicht genehmigte Inhalte?

Weiterhin ging es in der Anfrage um Berichte, wonach Kinder nach dem Zeigen eines solchen Filmes verstört reagiert hätten. Auch hier verwies Polaschek darauf, dass das Ministerium keine solchen Filme genehmigt und dass daher Berichte über verstörte Kinder nicht auf approbierte Lehrmaterialien zurückzuführen sein können.

Sexualerziehung in Volksschulen “altersgerecht”?

Ein zentraler Punkt der Anfrage war die Frage, ob im Unterricht der Volksschulen eine Präsentation von Kondomen in verschiedenen Geschmacksrichtungen stattfände. Polaschek unterstrich, dass Sexualpädagogik zwar eine wichtige Rolle im Lehrplan spiele, aber die Präsentation von „Kondomen verschiedener Geschmacksrichtungen“ nicht Teil des offiziellen Lehrplans sei. Im Rahmen der Sexualerziehung sollen Schülerinnen und Schüler grundlegende Informationen über menschliche Sexualität, Fortpflanzung, sowie Liebe und Partnerschaft erhalten. Ziel ist es, altersgerechtes Wissen zu vermitteln, das zur gesundheitlichen Aufklärung und zum Kinderschutz beiträgt.

Konkreter Vorfall soll nun untersucht werden

In Bezug auf den Vorfall, bei dem eine Lehrkraft angeblich Kondome im Unterricht verwendet haben soll, wurde die Bildungsdirektion Oberösterreich beauftragt, den Fall zu untersuchen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse diese Untersuchung bringen wird und ob daraus Konsequenzen für die betroffene Lehrkraft folgen.

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