Andreas Babler und Michael Ludwig

Andreas Bablers Vorschlag zum leistbaren Wohnen wird Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (rechts in Bild, beide SPÖ) nicht freuen.

29. August 2024 / 10:25 Uhr

Falsche Zahlen und Stimmungsmache als Schuss ins eigene, rote Knie

Auch wenn es die SPÖ immer wieder behauptet, es wird nicht wahrer: Die Ausgaben für Wohnen machen die Teuerung im täglichen Leben nicht so spürbar wie nirgends sonst. Es sind andere Ausgaben, die in Not bringen, wie die gestiegenen Lebensmittelpreise und die hohen Energiekosten.

Anteil am Haushaltseinkommen ein Fünftel

Seit Jahren liegt der durchschnittliche Anteil der Wohnkosten am Haushaltseinkommen bei 20 (in den Jahren 2020 und 2021) oder 21 Prozent (in den Jahren 2018, 2019, 2022, 2023). Es ist also nicht so, wie marktschreierisch behauptet wird, dass mehr als ein Drittel des Haushaltseinkommens für die Miete aufgebracht werden muss. Ein Blick in die amtliche Statistik hätte geholfen.

Preistreiber sind Regierungs-Belastungen

Laut statistischen Erhebungen betrug die Inflationsrate im Mai etwa 3,4 Prozent. Die Ausgaben für Wohnen trugen nur zu rund einem Siebtel zur Gesamtinflation bei, was darauf hinweist, dass die Wohnkosten weniger stark gestiegen sind als andere Ausgaben-Kategorien.

Innerhalb des Warenkorbs „Wohnen, Wasser, Energie“ blieben die Mieten für Wohnungen nahezu stabil, während die Preise für Strom, Gas, Wasser sowie für Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten weiterhin stark anstiegen. Diese Betriebskosten werden größtenteils durch öffentliche Abgaben, also Belastungen durch die Regierung, beeinflusst und sind wesentliche Preistreiber.

Wiener Wohnen – größter Profiteur

Dennoch löblich, dass sich die SPÖ für leistbares Wohnen einsetzt. Aber Parteichef Andreas Babler fordert nicht etwa, die öffentlichen Abgaben zu reduzieren, nein, bloß ein einheitliches Mietrecht.

Außerdem sollen die letzten Mieterhöhungen zurückbezahlt werden. Ein „Schildbürgerstreich“, wie FPÖ-Bautensprecher Philipp Schrangl findet. Er freut sich aber für die Wiener, schließlich seien die Hauptbetroffenen Mieter bei Wiener Wohnen. Im Gemeindebau kam es in letzter Zeit nämlich zu „exorbitanten Mieterhöhungen“. Die rot dominierte Gesellschaft war „wohl der größte Profiteur der enormen Mieterhöhungen der letzten Jahre“. Mit Bablers Forderung werden die dortigen Parteigünstlinge also wohl keine Freude haben.

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