ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek hat auf eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Bildungssprechers Hermann Brückl zur Verteilung von Schülern mit Migrationshintergrund in Österreichs Schulen geantwortet. Dabei wird deutlich, dass besonders in Wien, aber auch in anderen Bundesländern, Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund eine große Herausforderung für das Bildungssystem darstellen.
Hoher Migrationsanteil vor allem in Wiener Schulen
In der Anfragebeantwortung zeigt sich, dass Wien besonders stark von dieser Entwicklung betroffen ist. Hier einige wichtige Zahlen für Wien:
- 367 Schulen haben mehr als 50 Prozent Schüler mit Migrationshintergrund.
- 275 Schulen weisen mehr als 60 Prozent dieser Schüler auf.
- In 159 Schulen liegt der Anteil bei mehr als 70 Prozent, während
- 50 Schulen sogar einen Anteil von mehr als 80 Prozent aufweisen.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Mehrheit der Schüler in vielen Wiener Schulen einen Migrationshintergrund hat. Die Integration und Förderung dieser Schüler stellt das Wiener Bildungssystem vor große Herausforderungen.
Vergleichszahlen für ganz Österreich
Auch in anderen Bundesländern gibt es Schulen mit einem hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund. Für ganz Österreich liefert die Anfragebeantwortung folgende Zahlen für das Schuljahr 2021/2022:
- 639 Schulen haben mehr als 50 Prozent Schüler mit Migrationshintergrund.
- 449 Schulen weisen einen Anteil von mehr als 60 Prozent auf.
- In 270 Schulen liegt der Migrationshintergrund-Anteil bei mehr als 70 Prozent, und
- 167 Schulen haben mehr als 80 Prozent solcher Schüler.
Neben Wien ist Oberösterreich mit 101 Schulen (mehr als 50 Prozent Migrationsanteil) und der Steiermark mit 58 Schulen ebenfalls stark betroffen. In den kleineren Bundesländern wie Burgenland und Vorarlberg sind es lediglich eine Handvoll Schulen, die diese Schwellenwerte überschreiten.
Bildungspolitische Herausforderungen
Die FPÖ sieht in diesen Zahlen eine Bestätigung ihrer langjährigen Kritik an der aktuellen Bildungspolitik und fordert gezielte Maßnahmen. Vor allem in Wien, aber auch in anderen Bundesländern müsse mehr getan werden, um das Bildungsniveau zu sichern.
Die FPÖ erneuert daher in ihrem aktuellen Wahlprogramm für die Nationalratswahl 2024 die Forderung nach “Deutsch vor Schuleintritt”. Es wird die Notwendigkeit betont, dass Kinder bereits vor dem Schuleintritt über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen müssen. Alle Kinder sollen sprachlich kompetent sein, bevor sie ins Klassenzimmer kommen. Dafür sollen gezielte Fördermaßnahmen sorgen.