Die amerikanische Bikerszene feiert einen Erfolg gegen den „woken“ Zeitgeist. Die Kult-Marke Harley-Davidson verabschiedet sich zumindest vordergründig von „Vielfalt“ und „Gender“. Der umstrittene deutsche CEO Jochen Zeitz ist mit Rücktrittsaufforderungen konfrontiert.
Harley-Kunden machen links-grünen Kurs nicht mit
Dem deutschen Geschäftsführer der Harley-Davidson Company, Jochen Zeitz, weht ein scharfer Wind entgegen. Mit seinem Amtsantritt 2020 hatte er begonnen, das Traditions-Unternehmen auf „woke“ und „politisch korrekt“ umzubauen. Eine Firmenphilosophie, die bei der Klientel des traditionsreichen Motorradbauers aus Milwaukee schlecht ankam und sich in sinkenden Verkaufszahlen bemerkbar machte. Die Harley-Fans wollen schlicht und einfach Motorradfahren und keine “woken” Spinnereien mittragen müssen. Das war auch das Stimmungsbild unter den Teilnehmern des weltgrößten Harley-Treffens in Sturgis (South Dakota) Anfang August.
„Taliban der Nachhaltigkeit“
Gänzlich unter Druck geraten ist Zeitz, als vor wenigen Wochen Aufnahmen bekannt wurden, in denen er sich als „Taliban der Nachhaltigkeit“ bezeichnet hatte. Die Daily Mail berichtet in dem Zusammenhang von wiederentdeckten Videoclips, in denen sich der Deutsche über die schwache Umweltbilanz des Unternehmens beschwert hatte, bevor er in den Vorstand eintrat. Trotz der Skepsis seiner Kollegen versuchte er, die Marke in seinem Sinn „neu zu definieren“.
Das aufgetauchte Filmmaterial hat die Besorgnis wütender Biker bestärkt, Harley-Davidson den Rücken zu kehren, weil Zeitz die kritische Rassentheorie, den Klimawandel und die Bemühungen um Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) unterstützt, berichtet das Medium. Ein Weg, den die Kundschaft nicht mitgehen will, was sich auch in immer lauter werdenden Rücktrittsaufforderungen manifestiert.
Motorradhersteller rudert zurück
Einmal mehr waren es die sozialen Medien, in denen sich eine breite Bewegung von Aktivisten formierte, um dem „woken“ Spuk bei Harley-Davidson ein Ende zu bereiten. Angeführt vom konservativen Anti-woke-Influencer Robbie Starbuck wurde der Druck auf das Unternehmen so stark, dass sich das Management genötigt sah, einen Brief zu veröffentlichen, in dem man verkündete, dass man diverse Initiativen zur Förderung von „Diversität“, „Gleichberechtigung“ und „Inklusion“ beendet habe.
Das Unternehmen habe beim Personal schon seit April keine Einstellungs-Quoten mehr, und auch bei den Lieferanten will man keine Vielfältigkeitsziele mehr verfolgen, steht darin geschrieben. Die Mitarbeiterschulung soll sich nur noch auf den Geschäftsbereich beschränken und nicht anderweitige soziale Inhalte vermitteln. Weiters gelobt das Unternehmen, sich bei Sponsor-Aktivitäten nur noch ausschließlich auf das Motorradfahren, auf Ersthelfer, aktive Militärs und Veteranen konzentrieren zu wollen. Diverse Mitgliedschaften wolle man überprüfen.