Der Countdown für den Bürgerentscheid am 1. September läuft: Rund zwei Wochen vor der Landtagswahl in Thüringen scheint der AfD und Parteichef Björn Höcke ein Wahltriumph sicher. Den Koalitionsparteien der Bundesregierung droht indes der Super-Gau: Alle drei könnten aus dem Landtag fliegen.
AfD im Aufwind
Knapp zwei Wochen vor der Wahl veröffentlichte das INSA-Meinungsforschungsinstitut seine jüngste Umfrage zur Landtagswahl in Thüringen. Das Stimmungsbild zeigt, dass möglicherweise kein Weg an der AfD und ihrem Parteichef Höcke vorbeiführen wird. Im Vergleich zur letzten Erhebung konnte die Partei um einen Prozentpunkt zulegen und liegt bei 30 Prozent. In die Gegenrichtung bewegte sich die CDU. Sie verlor einen Prozentpunkt auf 21 Prozent und liegt weiterhin zwei Prozentpunkte vor dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das ebenfalls einen Prozentpunkt einbüßte und auf 19 Prozent kommt.
Absturz der Linken besiegelt
Unter den aktuellen Regierungsparteien konnte die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 16 Prozent zulegen. Immer noch ein Verlust von 15 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Landtagswahl 2019. Damit wird rund die Hälfte der Altkommunisten im Landtag ihre Sachen packen müssen.
Fliegen Ampel-Fraktionen geschlossen aus dem Landtag?
Noch schlimmer könnte es für seine aktuellen Koalitionspartner SPD und Grüne kommen. Die SPD liegt bei nur noch sechs Prozent, Tendenz fallend. Gar nur noch drei Prozent würden die Grünen wählen. Das heißt, nur noch ein Viertel der Bevölkerung steht hinter der von Ramelow geführten Minderheitsregierung, und seine Regierungspartner drohen an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern
Ein gleiches Schicksal zeichnet sich für die FDP ab. Genauso wie die Grünen liegen die Liberaldemokraten bei drei Prozent, was für den neuerlichen Einzug in den Landtag bei Weitem nicht reichen wird. Sollte auch die SPD unter fünf Prozent fallen, wären alle drei Parteien der Berliner Ampel-Koalition im Thüringer Landtag nicht mehr vertreten.
Dunkle Wolken über CDU-Chef Voigt
Dick könnte es im Endspurt noch für die CDU kommen. Ihr Spitzenkandidat und Landesvorsitzender Mario Voigt droht, in einer Plagiatsaffäre zu versinken. Er steht im Verdacht, Teile seiner Doktorarbeit nicht selbst verfasst zu haben. Plagiatsjäger Stefan Weber hatte die TU Chemnitz informiert, dass er in Voigts Dissertation 46 Plagiate gefunden habe. Die Universität hat eine Prüfung eingeleitet.
Zuletzt war die Landes-CDU mit einem peinlichen Wahlwerbe-Video auf Kindergarten-Niveau ungut aufgefallen.